Inselbegabung
Inselbegabung (Savant-Syndrom; Teilleistungsstärke) bezeichnet das Phänomen, dass einzelne Menschen sehr spezielle außergewöhnliche Leistungen in kleinen Teilbereichen („Inseln“) vollbringen können, obwohl sie ein Handicap aufweisen (z.B. eine kognitive Behinderung oder eine anderweitige (häufig tiefgreifende) Entwicklungsstörung).
Es scheint einen Zusammenhang zwischen Autismus und dem Savant-Syndrom zu geben: 50% der bekannten Inselbegabten sind Autisten. 6 von 7 Inselbegabten sind männlich. Vor allem durch den Film Rain Man wurde das Savant-Syndrom in der Öffentlichkeit bekannt.
Den Begriff „Idiot savant“ (dummer Gelehrter, einfältiges Genie) für Menschen mit einer Inselbegabung prägte 1887 der Londoner Arzt Langdon Down in Bezug auf „schwachsinnige“ Kinder, die über bemerkenswerte Gaben verfügten.[1]
Oliver Sacks nennt einige Savants:[2]
- Martin kannte mehr als 1.000 Opern auswendig, außerdem das Weihnachtsoratorium und alle Bach-Kantaten.
- Stephen Wilthire konnte aus seiner Erinnerung detaillierte Zeichnungen komplexer Gebäude und sogar ganzer Stadtteile zeichnen.
- Gloria Lenhoff, eine Frau mit Williams-Beuren-Syndrom und einem IQ von unter 60, konnte etliche tausend Arien, in 35 Sprachen verfasst, aus dem Gedächtnis singen.[3]
Anhang
Anmerkungen