Körperspende

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[Körperspende] ist das Überlassen seines ganzen Körpers an ein vorher bestimmtes pathologisches Institut zu zu Lehr- und Forschungszwecken.

Bekannte Beispiele von Körperspende

  • 1590 Franz von Sales
    Franz von Sales war damals - im Herbst 1590 - Student in Padua und erkrankte so schwer, dass die Ärzte ihn aufgaben. Franz von Sales verfügte in einem "kurzen Testament", dass sein Leichnam im Falle seines Todes den Chirurgen für anatomische Experimente überlassen werden sollte.[Anm. 1][1]
    Franz von Sales starb 1590 allerdings nicht, sondern lebte noch bis 1622. Er war mittlerweile Bischof und in seinem letzten Testament findet sich kein Hinweis mehr darauf, das sein Leichnam der Anatomie vermacht werden solle, nur der Hinweis, dass er dort begraben werden soll, wo er stirbt, um die teuren Kosten einer Überführung zu sparen. - Was ist nun tatsächlich mit seinem Leichnam geschehen?
    Franz von Sales starb in Lyon in dem von ihm gegründete Kloster der Schwestern von der Heimsuchung Mariens. Nach dem Tod wurde ihm sein Herz entnommen, das in Lyon bleiben soll. Weil eines seiner letzten Worte an die Schwestern lautete: "Ich muss jetzt gehen, aber seid versichert, mein Herz wird immer bei euch bleiben", befahl die damalige Oberin, dieses Wort wörtlich zu nehmen, und dem Leichnam eben das Herz zu entnehmen. Sein Leichnam wurde dann in seine Bischofsstadt Annecy überführt, wo er noch heute begraben liegt. Sein Herz (bis heute unverwest) befindet sich mittlerweile im Kloster der Heimsuchungsschwestern in Treviso, Italien, wohin der Lyoner Konvent durch die französische Revolution vertrieben wurde.[2]

Anhang

Anmerkungen

  1. Er wusste davon, dass Medizinstudenten immer wieder frische Gräber plünderten, um an Leichen für das Sezieren zu kommen. Er wollte dieser Illegalität Vorschub leisten, in dem er von Vorneherein bestimmte, dass man seinen Körper eben sofort verwenden könne, um eben zu verhindern, dass sich diese Studenten durch den Diebstahl schuldig machen. Er war offenbar der Meinung, dass der Diebstahl einer Leiche ein größeres Vergehen darstellt, als das Sezieren eines Leichnams für medizinische Experimente.

Einzelnachweise

  1. Etienne-Jean Lajeunie: Franz von Sales. Leben - Lehre - Werk. Eichstätt: Franz-Sales-Verlag, 2. Aufl. 1980, Seite 77.
  2. Herbert Winklehner: Die Kunst, wesentlich zu leben. Sterben und Tod im Werk des heiligen Franz von Sales. In: Jahrbuch für Salesianische Studien. Band 36. Eichstätt. Franz-Sales-Verlag 2004, Seite 49-158, bes. 87-88.