Langerhans-Inseln
Die Langerhans-Inseln (Langerhanssche Inseln; Inselzellen) sind Zellansammlungen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die sowohl die Höhe des Blutzuckers registrieren als auch Insulin produzieren und ausschütten. Sie wurden 1869 durch den deutschen Mediziner Paul Langerhans entdeckt und später nach ihm benannt. Sie gehören zum Hormonsystem.
Insgesamt bilden die Langerhans-Inseln etwa ein bis zwei Prozent der Masse des Pankreas, ein gesunder Erwachsener hat etwa eine Million dieser Miniorgane. Jede "Insel" hat einen Durchmesser von 0,2–0,5 mm. Die von den verschiedenen Inselzellen produzierten Hormone werden direkt ins Blut abgegeben.
Im Fluoreszenzmikroskopie zeigen sich die Langerhans-Insel in unterschiedlichen Farben: Betazellen (grün), Alphazellen (rot), Zellkerne (blau).
Die Insulin produzierenden Beta-Zellen (β-Zellen) machen 65-80% der Inselzellen aus. Ihre Aufgaben sind:
- Synthetisierung des Insulins und dessen Bereitstellung in sekretorischen Vesikeln,
- Registrieren der Blutzuckerhöhe,
- bei erhöhtem Blutzuckerspiegel (> 5,6 mM Glukose, z. B. nach Mahlzeiten) Ausschüttung des Insulins ins Blut, bis sich der Blutzuckerspiegel wieder normalisiert hat.
Neben den β-Zellen gibt es in Langerhans-Inseln noch die Glucagon produzierenden α-Zellen (15-20%), Somatostatin produzierende δ-Zellen (3-10%), pankreatisches Polypeptid enthaltende PP-Zellen und Ghrelin enthaltende Ghrelin- oder ε-Zellen.
Langerhans-Inseln verfügen über ein besonders dichtes Netz von kleinen Blutgefäßen (Kapillarnetz) mit spezialisierter Struktur. Die Kapillaren bildenden Endothelzellen weisen kleine Fenster auf über die die endokrinen Zellen unmittelbar mit dem Blut in Verbindung stehen. Dadurch können z. B. die β-Zellen den Blutzuckerspiegel "fühlen" und das Insulin bei Bedarf direkt ins Blut ausschütten.
Anhang
Anmerkungen