Marlise Muñoz

Aus Organspende-Wiki
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Marlise Muñoz (33) erlitt Ende November 2013 eine Lungenembolie und kollabierte zu Hause. Sie war in der 14. Woche schwanger.
Im Krankenhaus von Fort Worth (Texas, USA) wurde 2 Tage nach ihrer Einlieferung in die Klinik der Hirntod festgestellt. Um das Leben des Kindes zu retten, führten die Ärzte nach der Feststellung des Hirntods die Behandlung fort, um das Kind zu retten. Später mussten sie feststellen, dass durch den erlittenen Sauerstoffmangel das Kind so großen Schaden genommen hat, dass es nicht lebensfähig war.
Die Ärzte behandelten weiter, weil es in Texas gesetzlich verboten sei, die Therapie zu beenden. Ihr Ehemann Erick erstritt jedoch bei Gericht, dass die Therapie Ende Januar 2014 beendet wurde. Er argumentierte, dass das Kind durch den erlittenen Sauerstoffschaden nicht lebensfähig ist. - Die Anwältin der Familie argumentierte vor Gericht laut "New York Times": "Schwangere Frauen sterben jeden Tag. Wenn sie sterben, sterben die Föten mit ihnen. So war es immer schon, so sollte es sein." [1]

Hintergrundinformationen

Es gibt eine Reihe von Hintergrundinformationen, die wichtig sind, um diese Diskussion um Fortsetzung der Therapie in den USA zu verstehen:[2]

  • Nach Angaben der New York Times gibt es in 31 der 50 US-Bundesstaaten ein Gesetz, das die Ärzte dazu verpflichtet, auch bei totkranken und hirntoten Schwangeren die intentivmedizinischen Maßnahmen fortzusetzen, um das Leben des Kindes zu retten.
  • In den USA gibt es noch keine gesetzliche Krankenversicherung. Wer nicht versichert ist, hat die Kosten selbst zu tragen. Die Kosten für einen Tag Behandlung auf der Intensivstation belaufen sich auf ca. 2.000 bis 3.000 US-Dollar. Dazu wären noch über 280.000 US-Dollar hinzu gekommen, wen das Kind die Geburt überlebt hätte. Die Familie hatte nicht die Möglichkeit, diese Kosten zu übernehmen.
  • In den USA wird das Thema Schwangerschaftsabbruch sehr polarisiert diskutiert. Im letzten Jahrhundert demonstrierten Abtreibungsgegner nicht nur vor Abtreibungskliniken, sondern ermordeten auch Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche vornahmen.

Diese in den USA geführte Diskussion wurde von deutschen Medien übernommen, ohne umfassend auf US-amerikanischen Verhältnisse hinzuweisen.

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise