Nicola Siegmund-Schulze
Schriften
Anlass zu zweifeln: Wie sicher ist die derzeitige Diagnostik des Hirntodes? (24.06.2010)
Am 24.06.2010 veröffentlichte Nicola Siegmund-Schulze den Artikel "Anlass zu zweifeln: Wie sicher ist die derzeitige Diagnostik des Hirntodes?".[1] Darin heißt es:
Aber wie sicher ist feststellbar, ob bei einem künstlich beatmeten Hirntoten, wie es ein Organspender ist, der Sterbeprozess beendet und der Tod eingetreten ist - und zwar nach der "klassischen" Todesdefinition, nach der ein integriertes Funktionieren des Organismus irreversibel verloren gegangen sein sollte? |
Wenn mit Eintritt des Hirntodes strukturelle Veränderungen der Gehirnzellen beginnen, die unaufhaltsam in der Autolyse enden, ist es unzutreffend, von "sein sollte" zu schreiben. Das ist Faktum. Die Autorin kann gerne versuchen, den Gegenbeweis anzutreten. Siehe auch: Sicherheit
Beachtung verdienten vor allem die Studien namhafter Neurologen, nach denen die Zeit zwischen Herztod und körperlichem Verfall nach diagnostiziertem Ganzhirntod gelegentlich Wochen, in Einzelfällen auch länger dauern könne, ein Phänomen, das mit "chronischem Hirntod" beschrieben werde (175 Fälle bis 1998: Neurology 1998; 51: 1538). "Die Annahme, dass nach dem Hirntod unmittelbar und notwendig Herzstillstand und körperliche Desintegration eintreten, gilt heute als widerlegt", so Müller. |
Siehe: Alan Shewmon
Der US-Ethikrat bezeichnet den "Anspruch von Medizinern und Politikern, die Trennungslinie zwischen Leben und Tod mit der Diagnose Hirntod eindeutig ziehen zu können", als "zweifelhaft" - auch dann, wenn, wie in Deutschland, der irreversible Ausfall des gesamten Gehirns (whole brain death) mit dem Hirntod gemeint sei. Gleichwohl sei dieser eine geeignete Voraussetzung für die Organentnahme. |
Siehe: PCB
"Die Bedeutung des Hirntodes als sicheres Todeszeichen ist naturgegeben. Keine Naturgegebenheit kann Gegenstand einer Abstimmung sein", so Angstwurm in einer Stellungnahme zur Debatte des Hirntodkonzepts im Deutschen Bundestag (Ausschussdrucksache 597/13; 1996, 6). |
Der pathophysiologische Zustand Hirntod ist eine Naturgegebenheit, über seine anthropologische Deutung kann abgestimmt werden.
Es seien in der Fachliteratur etliche Fälle beschrieben, in denen Patienten aufgrund der klinischen Diagnostik als hirntot galten, bei denen es aber noch einen zerebralen Blutfluss oder elektrische Aktivität gab. |
Dann gab es gute Gründe, die apparative Diagnostik anzuwenden - sie wird in besonderen Fällen auch eigens vorgeschrieben, so z.B. bei Kindern in den ersten beiden Lebensjahren. In den o.g. Fällen war damit der Hirntod nicht festgestellt.
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
{{Zitat2|
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Nicola Siegmund-Schulze: Anlass zu zweifeln: Wie sicher ist die derzeitige Diagnostik des Hirntodes? In: ÄrzteZeitung (24.06.2010). Nach: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Anlass-zu-zweifeln-Wie-sicher-ist-die-derzeitige-Diagnostik-des-Hirntodes-214716.html Zugriff am 02.05.2020.