Oskar Vogt
Oskar Vogt (1870-1959) war ein deutscher Hirnforscher.
Oskar Vogt studierte in Kiel und Jena, wo er im Jahr 1894 promovierte. Nach Tätigkeiten in Jena, Zürich, Leipzig und Paris wirkte er als Direktor das Kaiser-Wilhelm-Instituts für Hirnforschung. 1925 errichtete er das Hirnforschungsinstitut des Narkomsdraw, Moskau. Zu seinen Schriften gehören: Zur Kenntnis der elektrisch erregbaren Hirnrinde-Gebiete bei den Säugetieren (1907), Allgemeine Ergebnisse unserer Hirnforschung (1919), Zur Lehre der Erkrankungen des striären Systems (1920), Erkrankungen der Großhirnrinde (1922), Die Grundlagen und die Teildisziplinen der mikroskopischen Anatomie des Zentralnervensystems (1928).[1]
Leistungen
Von Mitte 1925 bis Mitte 1927 hatte Vogt in 30.000 Schnitten das Gehirn Lenins seziert. Er stellte fest, dass es bei Lenin eine außergewöhnliche Häufung von Pyramidenzellen in der dritten Hirnrindenschicht gab. Daraus schlussfolgerte er, dass Lenin eine besonders ausgeprägte Assoziationsfähigkeit besessen hatte und bezeichnete ihn als einen "Assoziationsathleten".
In der Zeit der Nürnberger Prozesse bekam er keine Unterstützung für seine Idee, die Gehirne der verurteilten und hingerichteten Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reiches zu untersuchen.
Seit 1924 war Vogt korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR gewesen, im Jahr 1932 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und war ab 1950 Ehrenmitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ I. Fischer (Hg.): Biblographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. 2 Bände. München 1962. Bd.2, 1625.