Persönlichkeitsveränderung

Aus Organspende-Wiki
(Weitergeleitet von Persönlichkeit)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff Persönlichkeit hat die Individualität jedes einzelnen Menschen zum Gegenstand. Dabei geht es um die Frage, hinsichtlich welcher psychischen Eigenschaften sich Menschen als Individuen oder in Gruppen voneinander unterscheiden. "Temperament" und "Charakter" sind ältere Fachbezeichnungen. Es werden zahlreiche Persönlichkeitseigenschaften unterschieden.

Die normale menschliche Variation von Persönlichkeitsmerkmalen steht dabei ebenso im Interesse der Forschung wie die Identifikation von Persönlichkeitsstörungen. Kernfragen sind beispielsweise die Stabilität oder Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen, ihre dispositionelle Funktion (Bedeutung für zukünftiges Verhalten) oder die Art ihrer Repräsentation und Manifestation (Konstrukte oder Rekonstrukte).

In der Philosophie werden eher die Begriffe "Personalität" und "Person" verwendet.

Persönlichkeitsveränderung durch neuronale Schädigung

Siehe: Phineas Gage

Persönlichkeitsveränderung durch TX

Es gibt verschiedene Aussagen, dass durch die Übertragung des Organs bei einer TX die Persönlichkeit des Organempfängers verändert werden würde. Es würden Persönlichkeitsmerkmale des Spenders durch das transplantierte Organ auf den Transplantierten übertragen. Die meisten dieser Aussagen müssen den Märchen zugeschrieben werden.

Es gibt jedoch auch Artikel, die sich auf Studien beziehen, dass durch eine TX sich die Persönlichkeit des Transplantierten verändert habe. Diesen Aussagen müssen entgegengehalten werden, dass es sehr schwer ist, wissenschaftlich korrekt zu belegen, dass diese Veränderung der Persönlichkeit durch das transplantierte Organ verursacht wurde. Es können völlig andere Faktoren dazu geführt haben, wie z.B.:

  • Der Transplantierte war durch seine Erkrankung dem eigenen Tod sehr nahe.
  • Große Operationen, wie bei einer TX notwendig, können einen Patienten verändern.
  • Durch die TX wurde das Leben neu geschenkt, was zu einer neuen Gewichtung des Lebens und zu einer großen Dankbarkeit führt

Auch große Operationen ohne TX können zu Persönlichkeitsveränderungen führen.

11.08.24 Persönlichkeitsveränderungen nach Organtransplantationen

Am 11.08.2024 erschien in der FR der Artikel "Persönlichkeitsveränderungen nach Organtransplantationen.[1]. Darin heißt es:

Eine Patientin, die 1990 das Herz eines jungen Musikers erhielt, erzählte im Rahmen einer Studie etwa: „Ich konnte nie zuvor spielen, aber nach meiner Transplantation begann ich, Musik zu lieben. Ich fühlte es in meinem Herzen“.

Siehe Märchen

Ein Universitätsprofessor berichtete von fast übernatürlichen Erfahrungen, nachdem ihm das Herz eines Polizisten transplantiert wurde, der durch einen Kopfschuss getötet worden war. „Ich sah einen Lichtblitz direkt in meinem Gesicht und mein Gesicht wurde sehr, sehr heiß. Es brannte sogar.“

Siehe Märchen

Ein weiterer Fall betrifft einen Jungen, der das Herz eines dreijährigen Mädchens erhielt und nach der Transplantation eine Todesangst vor Wasser entwickelte. Das Pikante daran: Die Spenderin war in einem Pool ertrunken.

Siehe Märchen

Bei einer Studie mit 23 Herzempfänger:innen und 24 Patient:innen, die andere Spenderorgane erhielten, berichteten etwa neun von zehn Befragten von ähnlichen Veränderungen – unabhängig vom transplantierten Organ.

Zu dieser Studie wurden die Transplantierte eingeladen, die solche Eindrücke hatte. Das ist nicht wissenschaftlich sauber und gibt nicht die Masse der Transplantierten wieder.

Die Ergebnisse der Studie sind statistisch nicht signifikant oder repräsentativ und die Studie liefert keine Erklärung für die genauen Veränderungen in der Persönlichkeit der Betroffenen.

12.08.24 Persönlichkeitsveränderungen durch Organtransplantation

Am 12.08.2024 erschien in Merkur.de von Julian Mayr der Artikel "Persönlichkeitsveränderungen durch Organtransplantation: Nach der Verpflanzung plötzlich ein anderer Mensch".[2] In dieser Studie wurden die Berichte von 10 Transplantierten untersucht. In dem Artikel heißt es:

Persönlichkeitsveränderungen durch Organtransplantation

Siehe: Studien

Neben der Gefahr einer Organabstoßung oder einem für Krankheiten anfälligerem Immunsystem, berichten Betroffene nach einer Transplantation oft auch von Veränderungen ihrer Persönlichkeit.

Siehe: Studien - Was heißt "oft"?[3]

„Ich konnte nie zuvor spielen, aber nach meiner Transplantation begann ich, Musik zu lieben. Ich fühlte es in meinem Herzen“, berichtete eine Patientin, der 1990 das Herz eines jungen Musikers eingepflanzt wurde.

Zufall? - Märchen? - TX?

Nicht nur ein anderes Temperament, auch andere Essvorlieben oder religiöse Überzeugungen sollen Menschen nach der Operation erfahren haben.

Zufall? - Märchen? - TX?

Ein Hochschulprofessor schilderte im Rahmen einer Studie nahezu übersinnliche Erfahrungen, nachdem ihm das Herz eines Polizisten transplantiert wurde, der durch einen Kopfschuss getötet worden war. „Ich sah einen Lichtblitz direkt in meinem Gesicht und mein Gesicht wurde sehr, sehr heiß. Es brannte sogar.“

Märchen?

Auch ein Junge, der das Herz eines dreijährigen Mädchens erhielt, habe nach der Transplantation über Todesangst vor Wasser geklagt. Das Brisante: die Spenderin war zuvor in einem Pool ertrunken.

Märchen?

Bei einer 2022 durchgeführten Untersuchung unter 23 Herzempfängern und 24 Patienten, die andere Spenderorgane erhielten, gaben rund neun von zehn Befragten an, ähnliche Veränderungen wahrzunehmen – ganz unabhängig von der Art des transplantierten Organs. Etwas mehr als ein Drittel der Beteiligten gaben sogar an, vier oder mehr Persönlichkeitsveränderungen durchgemacht zu haben.
Statistisch signifikant oder repräsentativ sind die Ergebnisse der Studie nicht, zudem liefert die Untersuchung keine Antworten darauf, worauf genaue Veränderungen in der Persönlichkeit der Betroffenen zurückzuführen ist.
Studien weisen etwa auf psychologische oder biochemische Gründe hin, darunter die Übertragung von Persönlichkeitsmerkmalen durch das intrakardiale Nervensystem, das als „Herzgehirn“ betrachtet wird. Eine weitere ist die „systemische Gedächtnishypothese“, welche annimmt, dass alle lebenden Zellen eine Art Gedächtnis besitzen und ein Transplantationsempfänger die Geschichte des Spenders durch dessen Gewebe wahrnehmen kann.

Klingt esoterisch.

Quelle der genannten Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1096219000000135?via%3Dihub

18.05.24 Gruselige Studie: Organtransplantation kann Persönlichkeit verändern

Am 18.05.2024 erschien bei Focus.de der Artikel "Gruselige Studie: Organtransplantation kann Persönlichkeit verändern".[4] In der Studie wurden 47 Transplantierte befragt.[Anm. 1] In dem Artikel heißt es:

Organtransplantation kann Persönlichkeit verändern

Eine Erkrankung, eine OP oder Todesnähe kann auch die Persönlichkeit verändern.

Organtransplantation kann sich auf Persönlichkeit auswirken

Eine Erkrankung, eine OP oder Todesnähe kann auch die Persönlichkeit verändern.

Doch nun hat eine Forschungsteam der University of Colorado School of Medicine herausgefunden, dass der medizinische Eingriff wohl größere Konsequenzen für den Menschen hat, als bisher vermutet.

Die Studie hat dazu aufgerufen, dass sich die Transplantierte melden sollen, die nach der TX an sich Persönlichkeitsveränderungen festgestellt haben. Das verstößt gegen eine Blindstudie.

So wurde lediglich bei 23 Personen der Studie ein Herz transplantiert, der Rest hatte ein anderes Organ erhalten. Trotzdem berichten beide Gruppen von Änderungen in der Persönlichkeit nach der Operation.

Dies kann beweisen, dass nicht die Übertragung der Organe, sondern die Operation die Persölichkeitsveränderung hervorruft.

Viele Probanden berichten nach einer Herztransplantation zudem vom plötzlichen Auftauchen von Erinnerungen, die offensichtlich zu den Organspendern gehört haben müssen.

Wer sagt, dass dies Erinnerungen sind? Es könnten auch Phantasien sein.

So erhielt beispielsweise ein 5-jähriger Junge das Herz eines 3-jährigen Jungen. Er wurde aber weder über das Alter noch über die Todesursache seines Spenders informiert. Nach der Organtransplantation gab der kleine Junge in der Studie jedoch eine lebhafte Beschreibung seines Spenders.

Wer sagt, dass dies Erinnerungen sind? Es könnten auch Phantasien sein.

Einige davon besagen, dass die Meisten dabei lediglich psychologischer Natur sind. So könnte es sich um einen Placeboeffekt handeln, bei dem die überwältigende Freude über den neuen Lebensabschnitt der Person eine positivere Stimmung verleiht. Andere Transplantationsempfänger hingegen würden unter Schuldgefühlen gegenüber den verstorbenen Spendern leiden, dies kann auch zu Depressionen und anderen psychischen Problemen führen.
Demnach sollen Erinnerungen in den Zellen der Organe abgespeichert sein, die diese dann an die Empfänger weitergeben. Auch eine Übertragung über Neuronen könnte eine mögliche Ursache sein. Diese betrifft vor allem Herzpatienten. Denn im Gehirn und im Herzen lassen sich dieselben Neurotransmitter finden.

Erinnerungen werden nicht in Neurotransmitter geschrieben, sondern in Neuronen. Dazu muss ein "Schreiber" vorhanden sein, den es nur im Gehirn gibt.

„Dieses komplexe System von Neuronen, das als „Herzhirn“ bezeichnet wird, soll Erinnerungen speichern, die während einer Transplantation zusammen mit dem Herzen übertragen werden könnten und so die Persönlichkeit des Empfängers verändern.“

Siehe: Märchen

Die Forschenden geben aber gleichzeitig an, dass eine weitaus größere Studie mit mehr Teilnehmern nötig ist, um eindeutige Aussagen über mögliche Persönlichkeitsveränderungen nach einer Organtransplantation treffen zu können.

Quelle: https://www.mdpi.com/2673-3943/5/1/2

Urteil über solche "Studien"

So, wie die Studie angelegt ist, könnte man von einer "selbsterfüllenden Prophezeiung" sprechen.
Vergleichbare Ergebnisse könnte unter Teilnehmer am Woodstock-Festival festgestellt werden.
Der wahrnehmungspsychologische und sonstige metabolische Bias hinter der Behauptung ist erheblich.
Im Grunde verdienen diese Befragungen nicht die Bezeichnung "Studie".
Zudem:
Das Vorhandensein von Druckerschwärze auf weißem Papier beweist gar nichts.[Anm. 2]

Anhang

Anmerkungen

  1. Hierzu wurde unter Transplantierten dazu aufgerufen, sich zu melden, wer nach der TX an sich Persönlichkeitsveränderungen festgestellt hat.
    Eine seriöse Studie würde unter Transplantierten die Persönlichkeitsveränderung befragen, ohne offen erkennen zu lassen, dass man dies wissen möchte (Blindstudie). So aber fühlen sich die Transplantierte aufgerufen, die Veränderungen an sich festgestellt haben. Dies verzerrt das Ergebnis.
  2. Es gibt auch Bücher, die belegen wollen, dass die Amerikaner nie auf dem Mond waren, dass die Erde hohl ist, dass die Erde eine Scheibe ist, dass die Erde nicht viel älter als 6.000 Jahre ist, ...

Einzelnachweise