Neurotransmitter

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Neurotransmitter (altgriechisch νεῦρον neuron "Sehne, Nerv"; lateinisch transmittere "hinüber schicken, übertragen") sind Botenstoffe, die an chemischen Synapsen die Erregung von einer Nervenzelle auf andere Zellen übertragen (synaptische Transmission). Sie werden im Zellkörper oder in der Endigung des Axons vom sendenden Neuron produziert und in [Quanten freigesetzt.

Name Wirkung
Acetylcholin meist exzitartorisch
GABA inhibitorisch
Glycin inhibitorisch
Glutamat exzitartorisch
Asparat exzitartorisch
Dopamin exzitartorisch, inhibitorisch
Noradrenalin meist exzitartorisch
Serotonin inhibitorisch
Histamin exzitartorisch

Die Aufzählung rechts enthält häufige Neurotransmitter und ihren typischen Effekt an der Synapse. (exzitartorisch = erregend; inhibitorisch = hemmend)

Neurotransmitter werden in 3 Gruppen eingeteilt:[1]

7 Neuro-Cocktails

Markus Reiter beschrieb in seinem Buch "Gehirn. 100 Seiten" 7 unltimative Neuro-Cocktails:[2]

  • Chinas Finest: Er enthällt Glutamat, ein Alleskönner und der häufigste Botenstoff bei erregenden Potentialen. Im Chinarestaurant dient er manchmal als Geschmacksverstärker und löst angeblich Übelkeit aus. Die Blut-Hirn-Schranke hält Glutamat in unseren Speisen vom Gehirn fern.
  • Stop it: Er enthält GABA, der wichtigste erregungshemmende Botenstoff. Er stellt sich unseren überschäumenden Erregungen entgegen.
  • Brains High: Er enthält Dopamin, auch als Glückshormon bekannt, müsste aber besser Glückerwartungshormon bezeichnet werden. Immer, wenn wir uns freuen, ist Dopamin im Spiel. Nebenbei kümmert er sich auch um die Bewegungssteuerung.
  • Engergy Booster: Er enthält Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin. Diese Botenstoffe machen wach, steigern die Aufmerksamkeit, treiben den Blutdruck nach oben, verschaffen ein gutes Gefühl - verursachen aber auch Stress.
  • Live and Learn: Er enthält Acetylcholin, ein echtes Multitalent, das im weitverzweigten cholinergen System wirkt. Er spielt eine wichtige Rolle beim Lernen. Ein Mangel an Acetylcholin im Gehirn wird mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht.
  • Nor Pain, but Gain: Er enthält Endorphine, die körpereigenen Opiate (endogene Opioide). Diese zur Gruppe der Neuropeptide gehörenden Botenstoffe unterdrücken Schmerz und lösen Freude aus.
  • Love Me Tender: Er enthält Oxytocin und Vasopressin, die gerne auch als Kuschelhormone bezeichnet werden. Diese Neuropeptide sind für das Sozial- und Bindungsverhalten wichtig. Oxytocin sorgt dafür, dass Mütter ihre Babys lieben, auch wenn diese ihnen ruhelose Nächte verschaffen.

Zitate

"Die Übertragung der Impulse durch die Synapsen erfolgt auf chemischem Wege mithilfe von Neurotransmittern. Das Ganze funktioniert so: Die erregte Nervenzelle gibt einen elektrischen Impuls in Richtung auf die Synapse ab. Dort werden in kleine Bläschen gelagerte Überträgerstoffe - die Neurotransmitter - in den synaptischen Spalt freigesetzt und lösen in der nächstliegennden Nervenzelle wiederum einen elektrischen Impuls aus. Es entsteht eine Übertragungskette, ein Dominoeffekt, ähnlich der Verschaltung eines Computers. Nach der Signalübertragung werden die Moleküle des Neurotransmitters aus dem synaptischen Spalt rasch entfernt, damit ein erneutes Signal einlaufen kann. Es handelt sich also um ein extrem ausgeklügeltes System der Signalübertragung, das allerdings von vielen Giften und Medikamenten beeinflusst werden kann."[3]

"Im Gehirn sind Dutzende unterschiedlicher Neurotransmitter wirksam."[4]

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 73.
  2. Markus Reiter: Gehirn. 100 Seiten, 29f.
  3. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 109.
  4. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 109.