Pyramidenbahn

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Der Hauptteil des Pyramidalen Systems ist die Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis). Sie ist beidseits an der Unterseite des verlängerten Markts (Myelencephalon) als seichter Längswulst (Pyramis, Pyramide) sichtbar. In der Pyramidenkreuzung (Decussatio pyramidum), am Übergang zwischen Nachhirn und Rückenmark, kreuzen 70-90% der Neuriten als Tractus corticospinalis lateralis auf die jeweils andere Seite (kontralateral), die restlichen laufen als Tractus corticospinalis anterior paramedian im Vorderstrang des Rückenmarks und kreuzen segmental ins Vorderhorn der kontralateralen Seite des Rückenmarks. Einige Bahnen kreuzen überhaupt nicht, sondern verbleiben ipsilateral. Das Ausmaß der Kreuzung ist aber bei den einzelnen Säugern unterschiedlich. Beim Menschen und auch beim Hund kreuzt die Mehrzahl der Fasern. Bei Huftieren kreuzt nur etwa die Hälfte der Bahnen.

Das Pyramidale System zieht vorwiegend zu den Interneuronen des Rückenmarks und steuert über diese die motorischen Wurzelzellen, die motorischen Vorderhornzellen im Rückenmark. Einige Fasern gehen direkte (monosynaptische) Verbindungen ein.


Hat der Integrator einen Bwegungsplan beschlossen und an die Umwelt angepasst, gibt er ihn den extrapyramidalen Neuronen im Präzentralbereich und die Pyramidenbahnen weiter. Von diesen läuft das elektrische Muster dieses Bewegungsplanes nach etwa 200 ms mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 m/s und ohne Unterbrechung bis zu den Motoneuronen am Vorderhorn des Rückenmarks.[1]

Neben den dicken Fasern der Pyramidenbahnen, die die kortikalen Bewegungsmuster weiterleiten, enthalten ca. 90% der Pyramidenbahnen dünne Fasern, die Hemmmuster zum Rückenmark leiten. Sie blockieren die afferenten Zugänge zu den Zwischenneuronen der alten spinalen Reflexe.[1] [2]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. a b Gino Gschwend: Neurophysiologische Grundlagen der Hirnleistungsstörungen. Basel 1998, 51.
  2. Gino Gschwend: Neurophysiologische Grundlagen der Hirnleistungsstörungen. Basel 1998, 51.