Walter Brendel
Walter Brendel (1922-1989) war ein deutscher Chirurg. Er war der Gründer des Instituts für Chirurgische Forschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Brendel studierte Medizin in Heidelberg mit der Promotion 1948. Danach war er ab 1950 Assistent und später Oberassistent am W.-G. Kerckhoff-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Bad Nauheim, wo er über Kreislauf und Regulation der Körpertemperatur forschte und bis 1961 blieb. 1959 habilitierte er sich in Gießen und ab 1961 war er Leiter der experimentellen Chirurgie an der Chirurgischen Universitätsklinik München, deren Gründung von Rudolf Zenker angeregt worden war. 1965 wurde er außerplanmäßiger Professor und 1969 ordentlicher Professor für experimentelle Chirurgie (dem ersten solchen Lehrstuhl in Deutschland). Ab 1969 hatte er ein eigenes Institut, das ab 1979 ein eigenes Gebäude im Klinikum Großhadern hatte. Brendel leitete das Institut bis Anfang 1989.
Brendel entwickelte mit Pichlmayr (und auf Anregung von Zenker) ein Antilymphozytenserum (ALS, Münchner Serum), das durch Verminderung von Abstoßungsreaktionen einen wesentlichen Fortschritt bei Organtransplantationen darstellte. Er war mit Hans Georg Borst im Dezember 1967 eine Woche bei Christiaan Barnard in Kapstadt, um sich über die erste Herztransplantation zu informieren. Das ALS konnte dort schon bei der zweiten Herztransplantation an Philip Blaiberg eingesetzt werden. Es kam auch bei der ersten deutschen Herztransplantation 1969 unter Rudolf Zenker zum Einsatz.
Walter Brendel nahm als Redner an der 85. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (17.-20.04.1968) teil. Der Titel seines Vortrags lautete: "Experimentelle allergische Encephalomyelitis: ein Modell zur Prüfung der Wirksamkeit eines hertoelogen Antilymphocytenserums auf die celluläre Immunreaktion".[1]
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Archiv für klinische Chirurgie (Arch. klin. Chir.). Band 322 (1968) Kongreßbericht. Heidelberg 1968.