Krokodilstränen: Unterschied zwischen den Versionen

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„Krokodilstränen vergießen“ ist eine Redensart, die eine geheuchelte Zurschaustellung von Trauer, Betroffenheit oder Mitgefühl zum Ausdruck bringen will. Der Ursprung liegt in einem tatsächlichen Tränensekret, das verschiedene Arten der Krokodile (inklusive Alligatoren und Kaimane) während des Fressens absondern und das als Heuchelei interpretiert wurde. Nach einer sagenhaften Vorstellung locken Krokodile ihre Opfer an, indem sie wie ein Kind weinten.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Krokodilstr%C3%A4nen "Krokodilstränen vergießen"] ist eine Redensart, die eine geheuchelte Zurschaustellung von Trauer, Betroffenheit oder Mitgefühl zum Ausdruck bringen will. Der Ursprung liegt in einem tatsächlichen Tränensekret, das verschiedene Arten der Krokodile (inklusive Alligatoren und Kaimane) während des Fressens absondern und das als Heuchelei interpretiert wurde. Nach einer sagenhaften Vorstellung locken Krokodile ihre Opfer an, indem sie wie ein Kind weinten.<ref>Duden-Herkunftswörterbuch</ref>


Einige [[Kritiker]] vergießen über die Transplantierten auch Krokodilstränen, da es ihnen nach der [[TX]] ja so schlecht ginge und die Kosten der Immunsuppressiva so hoch seien. Die Realität sieht jedoch so aus:
Einige [[Kritiker]] vergießen über die Transplantierten auch Krokodilstränen, da es ihnen nach der [[TX]] ja so schlecht ginge und die Kosten der Immunsuppressiva so hoch seien. Die Realität sieht jedoch so aus:

Version vom 9. März 2019, 12:40 Uhr

"Krokodilstränen vergießen" ist eine Redensart, die eine geheuchelte Zurschaustellung von Trauer, Betroffenheit oder Mitgefühl zum Ausdruck bringen will. Der Ursprung liegt in einem tatsächlichen Tränensekret, das verschiedene Arten der Krokodile (inklusive Alligatoren und Kaimane) während des Fressens absondern und das als Heuchelei interpretiert wurde. Nach einer sagenhaften Vorstellung locken Krokodile ihre Opfer an, indem sie wie ein Kind weinten.[1]

Einige Kritiker vergießen über die Transplantierten auch Krokodilstränen, da es ihnen nach der TX ja so schlecht ginge und die Kosten der Immunsuppressiva so hoch seien. Die Realität sieht jedoch so aus:

Zufriedenheit der Transplantierten

Zufriedenheit der Transplantierten
Frage: Wie sehen Sie heute Ihre TX an?[2]

A = stimmt / B = stimmt eher / C = eher falsch / D = falsch (n = 203)

Aussage (in %) A B C D o.A.
Die TX war für Sie ein wahres Geschenk. 89,7 3,9 0,5 0,5 5,4
Die TX verbesserte Ihre Lebensqualität. 82,8 8,4 1,0 1,0 6,9
Die TX bewahrte sie vor drohendem Tode. 72,9 10,3 6,9 4,4 5,4
Die TX würden Sie jederzeit wiederholen. 70,0 13,8 4,4 3,4 8,4
Die TX ist eine Zumutung, von der Sie abraten. 3,9 3,4 5,9 78,8 7,9
Die TX hat Ihr Leben eindeutig positiv beeinflusst. 77,8 12,3 2,0 1,0 6,9

Im Winterhalbjahr 2014/2015 wurde von Klaus Schäfer unter Transplantierten eine Online-Umfrage durchgeführt. Dachverbände der Transplantierten gaben den Link zum Online-Fragebogen an ihre Mitglieder weiter. Insgesamt nahmen 203 Transplantierte an dieser Umfrage teil. Hiervon hatten 28,6% ein Herz transplantiert, 24,1% eine Niere, 21,7% eine Lunge und 17,2% eine Leber.

Zu ihrer Zufriedenheit über die durchgeführte TX antworteten die 203 Transplantierten:
Für 89,7% der Transplantierten war die TX ein wahres Geschenk, die bei 82,8% der Transplantierten die Lebensqualität verbesserte und bei 77,8% der Transplantierten das Leben eindeutig positiv beeinflusst hat.
72,9% der Transplantierten hat die TX vor dem drohenden Tode bewahrt. 70,0% der Transplantierten würde die TX jederzeit wiederholen.
Der Aussage von Werner Hanne, dass TX eine Zumutung sei, von der abzuraten sei, stimmten 3,9% zu und lehnten 78,8% ab.

Es gibt bei der TX auch "Verlierer", d.h. ihnen geht es nach der TX schlechter als vor der TX. Dies soll nicht verschwiegen werden. Ihr Anteil ist jedoch kleiner 5%.

Über 70% - politisch ist das mehr als eine 2/3-Mehrheit; damit bekommt man sogar eine Grundgesetzänderung durch - der Transplantierten bewerten ihre TX positiv, weniger als 5% negativ.

TX ist damit eindeutig ein medizinischer Erfolg.

Damit sind die Mitleidsbekundungen einiger Kritiker reine Fehlinformationen oder gar geheuchelte Krokodilstränen.

Kosten der Immunsuppressiva

Der GKV veröffentlicht jährlich seine Ausgaben für Mittel mit hemmender Wirkung auf das Immunsystem. In seiner Veröffentlichung vom 21.01.2019 zeigt sich die Ausgabenentwicklung für Immunsuppressiva wie folgt (Ausgaben in Mio. Euro):[3]

Teil-Indikationsgruppe 2013 2014 2015 2016 2017
RA und andere Systemerkrankungen 1.507,1 1.888,4 2.062,3 2.073,2 2.177,2
Multiple Sklerose 266.0 297,8 420,1 474,4 548,5
Psoriasis (Schuppenflechte) 52,5 86,2 141,4 290,2 462,4
Multiples Myelom 162,1 236,1 286,0 340,4 411,9
Transplantation 316,0 337,8 343,5 346,5 350,6
Anteil der TX an der Gesamtsumme 12,9% 10,7% 9,7% 8,9% 8,1%
Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie 81,4 99,7 130,8 174,8 180,3
Entzündliche Darmerkrankungen 0,0 15,4 55,9 87,8 102,8
Übrige Teil-Indikationsgruppen 70,4 89,6 96,9 100,7 119,3
Summe 2.455,4 3.151,0 3.536,9 3.886,0 4.353,1
Differenz zum Vorjahr 366,0 695,6 385,8 349,2 467,1
Zuwachsrate 17,5% 28,3% 12,2% 9,9% 12,0%

Diese öffentlich zugänglichen korrekten Zahlen zeigen dieses auf:

  • Der Anteil der für TX beträgt etwa 10% und schrumpft jährlich weiter.
  • 4 Indikationsgruppen verbrauchen mehr Immunsuppressiva als die Transplantierten.
  • Die Kostensteigerung für Transplantierte beträgt ca. 10% für 5 Jahre (2013-2017).
  • Die Kostensteigerung für Immunsuppressiva beträgt ca. 90% für 5 Jahre (2013-2017).


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Duden-Herkunftswörterbuch
  2. Klaus Schäfer: Leben - dank dem Spender. Ergebnisse aus Umfragen unter 203 Transplantierten. Karlsruhe 2013.
  3. https://www.arzneimittel-atlas.de/arzneimittel/l04-immunsuppressiva/ausgaben/index_ger.html Zugriff am 09.03.2019.