Brodmann-Areal: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [[Cortex]] lässt sich auf dreierlei Weise kartieren:<ref>Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 67.</ref>
Der [[Cortex]] lässt sich auf dreierlei Weise kartieren:<ref name="Carter67">Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 67.</ref>
# Nach der äußeren Anatomie der Windungen (Gyri) und Furchen (Sulci).  
# Nach der äußeren Anatomie der Windungen (Gyri) und Furchen (Sulci).  
# Nach mikroanatomischen Gesichtspunkten, also Form und Art der Zellen. So ging [[Korbinian Brodmann]] (1868-1918) vor. Hieraus entstanden die Brodmann-Rindenfelder.
# Nach mikroanatomischen Gesichtspunkten, also Form und Art der Zellen. So ging [[Korbinian Brodmann]] (1868-1918) vor. Hieraus entstanden die Brodmann-Rindenfelder.
# Nach funktionellen Gesichtspunkten, indem kleine Areale gereizt und die Folgen beobachtet werden.
# Nach funktionellen Gesichtspunkten, indem kleine Areale gereizt und die Folgen beobachtet werden.
Diese drei "Karten" der Großhirnrinde stimmen nur teilweise überein.
Diese drei "Karten" der Großhirnrinde stimmen nur teilweise überein.
"Die Verwendung der [[Brodmann-Areale]] zur Einteilung der [[Hirnrinde]] ist bis heute internationaler Standard. So entspricht zum Beispiel die [[Sehrinde]] dem [[Brodmann-Areal]] 17 und das Zentrum für das Sprachverständnis dem [[Brodmann-Areal]] 22."<ref>Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 38.</ref>
Jedes Brodmann-Areal hat typische Neuronenarten und -formen. Das primär motorische Areal 4 etwa ist reich an [[Pyramidenzellen]].
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Die ungefähren Funktionen der Rindenfelder sind:<ref name="Carter67"></ref>
* [[Sehen]] <br>  [[Okzipaler Cortex|Okzipitaler]] und [[Temporaler Cortex]] = 17, 18, 19, 20, 21, 37, 38
* [[Hören]] <br>  [[Temporallappen]] = 22, 38, 41, 42
* [[Riechen]] <br>  [[Medialer temporaler Cortex]] = 28, 34
* [[Schmecken]] <br> [[Insula]] = 43
* [[Körperempfinden]] <br>  [[Parietallappen]] = 1, 2, 3, 5, 7, 31, 39, 40
* [[Emotionen]] <br>  [[Anterioer cingulärer Cotex|Anterioer cingulärer]] und [[Orbitaler Cortex]] = 11, 12, 24, 25, 32, 33, 38
* [[Gedächtnis]] <br>  [[Medialer Temporallappen]], [[Posteriorer Cinguläerer Cortex]] = 23, 26, 27, 29, 30, 35, 36
* [[Motorik]] <br>  [[Frontallappen]] = 4, 6, 8, 9, 10, 44, 45, 46, 47
Einige dieser Areale kennt man auch unter anderen Bezeichnungen, etwa das Areal 22 als [[Wernicke-Areal]] und die Areale 44 und 45 als [[Broca-Areal]].





Aktuelle Version vom 22. März 2019, 20:25 Uhr

Der Cortex lässt sich auf dreierlei Weise kartieren:[1]

  1. Nach der äußeren Anatomie der Windungen (Gyri) und Furchen (Sulci).
  2. Nach mikroanatomischen Gesichtspunkten, also Form und Art der Zellen. So ging Korbinian Brodmann (1868-1918) vor. Hieraus entstanden die Brodmann-Rindenfelder.
  3. Nach funktionellen Gesichtspunkten, indem kleine Areale gereizt und die Folgen beobachtet werden.

Diese drei "Karten" der Großhirnrinde stimmen nur teilweise überein.

"Die Verwendung der Brodmann-Areale zur Einteilung der Hirnrinde ist bis heute internationaler Standard. So entspricht zum Beispiel die Sehrinde dem Brodmann-Areal 17 und das Zentrum für das Sprachverständnis dem Brodmann-Areal 22."[2]

Jedes Brodmann-Areal hat typische Neuronenarten und -formen. Das primär motorische Areal 4 etwa ist reich an Pyramidenzellen.

W Brodmann1.png W Brodmann2.png
Laterale Aufsicht auf die linke Großhirnhemisphäre:

nach Korbinian Brodmann nummeriert

Mediale Aufsicht auf die rechte Großhirnhemisphäre:

nach Korbinian Brodmann nummeriert.

Die ungefähren Funktionen der Rindenfelder sind:[1]

Einige dieser Areale kennt man auch unter anderen Bezeichnungen, etwa das Areal 22 als Wernicke-Areal und die Areale 44 und 45 als Broca-Areal.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. a b Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 67.
  2. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 38.