Neuron
Ein Neuron ist eine auf Erregungsleitung und Erregungsübertragung spezialisierte Zelle, die als Zelltyp in Gewebetieren und damit in nahezu allen vielzelligen Tieren vorkommt. Die Gesamtheit aller Nervenzellen eines Tieres bildet zusammen mit den Gliazellen das Nervensystem.
Eine für Säugetiere typische Nervenzelle hat einen Zellkörper und Zellfortsätze zweierlei Art: die Dendriten und den Neuriten bzw. das Axon. Die verästelten Dendriten nehmen vornehmlich Erregung von anderen Zellen auf. Der von Gliazellen umhüllte Neurit eines Neurons kann über einen Meter lang sein und dient zunächst der Fortleitung einer Erregung dieser Zelle in die Nähe anderer Zellen. Dabei wird eine Spannungsänderung über den Fortsatz weitergeleitet, indem kurzzeitige Ionenströme durch besondere Kanäle in der Zellmembran zugelassen werden.
Die Axonenden stehen über Synapsen in Kontakt zu anderen Nervenzellen, Muskelzellen (neuromuskuläre Endplatte) oder zu Drüsenzellen. Die Übertragung der Erregung erfolgt selten unmittelbar elektrisch, sondern meist mittels Botenstoffen (Neurotransmittern) chemisch. Einige Nervenzellen können auch Signalstoffe in die Blutbahn abgeben, z. B. modifizierte Neuronen im Nebennierenmark oder im Hypothalamus als Sekretion von Neurohormonen.
Schätzungen nach besteht das menschliche Gehirn aus knapp 100 Milliarden Neuronen und etwa ähnlich vielen Gliazellen.
Die Neuronen sind separate funktionierende Einheiten. Im Zellinneren befinden sich der Zellkern mit der DNA und Organellen: Energie liefernde Mitochondrien und Proteine bildende Ribosomen. Wie bei fast allen Zellen konzentrieren sich die Organellen auf den eigentlichen Zellkörper. Typisch für Neuronen sind ihre Neuriten, lange, dünne Zellfortsätze. Man unterscheidet zwei Arten:[1]
- Dendriten
Dendriten nehmen meist Nervensignale auf. - Axone
Axone senden meist Nervensignale aus.
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 68f.