Adrenalin

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Adrenalin (lateinisch ad "an" und ren "Niere") ist ein im Nebennierenmark gebildetes Stresshormon. Einmal ins Blut ausgeschüttet, vermittelt Adrenalin eine Steigerung der Herzfrequenz, des Blutdruckes und eine Erweiterung der Bronchiolen. Das Hormon bewirkt zudem eine schnelle Energiebereitstellung durch Fettabbau (Lipolyse) sowie die Freisetzung und Biosynthese von Glucose. Es reguliert die Durchblutung (Zentralisierung) und die Magen-Darm-Tätigkeit (Hemmung). Im ZNS kommt Adrenalin als Neurotransmitter in adrenergenen Neuronen vor.

Adrenalin ist ein überlebenswichtiges Hormon, das den Körper rasch auf höchste Leistungsfähigkeit für Kampf oder Flucht bringt. Daneben wirkt es auf verschiedene Weise:[1]

  • Herz-Kreislauf-System
    Das Herz-Kreislauf-System wird durch Adrenalin angeregt: das zentrale Blutvolumen steigt, die kleinen Blutgefäße kontrahieren, insbesondere in der Haut und in den Nieren. Die Herzfrequenz wird erhöht, die Erregungsleitung werden beschleunigt, die Kontraktilität wird erhöht und die Reizschwelle wird abgesenkt. Diese Effekte verbessern die Herzleistung und tragen mit dem Zusammenziehen kleiner Blutgefäße zur Erhöhung des Blutdrucks bei. Chronisch erhöhte Adrenalinspiegel werden mit einer Hypertrophie des Herzens in Verbindung gebracht.
  • Glatte Muskulatur, Atmung, Magen-Darm-Trakt, Harnblase
    Adrenalin steigert die Atmung und deaktiviert vorübergehende nicht benötigte Prozesse, z. B. die Verdauung. Es führt zu einer Erschlaffung der glatten Muskulatur. Dies hat u.a. eine Ruhigstellung des Magen-Darm-Trakts (Hemmung der Peristaltik) und eine Erweiterung der Bronchien zur Erleichterung der Atmung als Folge. Bei Schwangeren kann Adrenalin eine Relaxation der Gebärmutter bewirken. Andererseits kann Adrenalin in Organen eine Kontraktion der glatten Muskulatur vermitteln, u.a. des Schließmuskels und der Harnblase.
  • Mobilisierung von Energiereserven
    Die Freisetzung von Adrenalin aus der Nebenniere führt zu einer Mobilisierung von körpereigenen Energieträgern durch Steigerung des Fettabbaus (Lipolyse), ebenso zu einer Freisetzung und Neubildung von Glucose und damit zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. In Muskeln kommt es durch Adrenalin zu verstärkter Glucose-Aufnahme. Adrenalin führt ebenfalls zu einer Erhöhung des Energieumsatzes.
  • Zentralnervensystem
    Beobachtete zentralnervöse Effekte als Stresshormon werden als reflektorisch angesehen, da in der Nebenniere gebildetes Adrenalin die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Ungeachtet dessen konnte in einigen Neuronen des ZNS vor Ort produziertes Adrenalin als Neurotransmitter nachgewiesen werden. Das ZNS nimmt den Stressor wahr. Daraufhin wird der Hypothalamus aktiv und aktiviert den Sympathicus. Dessen anregende Wirkung auf das Nebennierenmark bewirkt die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin.
  • Sonstige Effekte
    Als Folge einer Adrenalinfreisetzung oder einer lokalen Adrenalinanwendung können Schweißproduktion, Gänsehaut (pilomotorischer Reflex) und eine Pupillenerweiterung (Mydriasis) beobachtet werden. Zudem bekommt man auch einen trockenen Mund. Adrenalin ist ferner an der Blutgerinnung und Fibrinolyse beteiligt.

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise