Anomie
Anomie (griech.: Kompositum aus α privativum zur Verneinung und der Endung -nomie für νόμος, 'Ordnung, 'Gesetz') bezeichnet in der Soziologie einen Zustand fehlender oder schwacher sozialer Normen, Regeln und Ordnung. Zur Beschreibung einer Anomie wird umgangssprachlich und irreführend häufig auch das Wort Anarchie (Abwesenheit von Herrschaft) benutzt.
Anomie beim Hirntod
Es gibt Gruppen und Personen, die zum Todesverständnis jedem einzelnen überlassen wollen, ob für ihn Hirntote ein Toter oder ein Sterbender und damit noch Lebender ist. Dabei haben wir in Deutschland in § 3 TPG festgelegt, dass Hirntote Tote sind:
§ 3 Entnahme mit Einwilligung des Spenders (1) Die Entnahme von Organen oder Geweben ist, soweit in § 4 oder § 4a nichts Abweichendes bestimmt ist, nur zulässig, wenn 1. der Organ- oder Gewebespender in die Entnahme eingewilligt hatte, 2. der Tod des Organ- oder Gewebespenders nach Regeln, die dem Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft entsprechen, festgestellt ist und 3. der Eingriff durch einen Arzt vorgenommen wird. Abweichend von Satz 1 Nr. 3 darf die Entnahme von Geweben auch durch andere dafür qualifizierte Personen unter der Verantwortung und nach fachlicher Weisung eines Arztes vorgenommen werden. (2) Die Entnahme von Organen oder Geweben ist unzulässig, wenn 1. die Person, deren Tod festgestellt ist, der Organ- oder Gewebeentnahme widersprochen hatte, 2. nicht vor der Entnahme bei dem Organ- oder Gewebespender der endgültige, nicht behebbare Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms nach Verfahrensregeln, die dem Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft entsprechen, festgestellt ist.
In anderen Nationen ist der Hirntod als Tod des Menschen noch deutlicher im Gesetz verankert.
- So heißt es in Artikel 9 des Schweizerischen Transplantationsgesetzes:
Der Mensch ist tot, wenn die Funktionen seines Hirns einschliesslich des Hirnstamms irreversibel ausgefallen sind.[1] |
- In Österreich hat am 16.11.2013 der Oberste Sanitätsrat zum Hirntod entschieden:
Definition des Todes Der Mensch ist tot, wenn die Funktion des gesamten Gehirns (Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm) irreversibel ausgefallen ist. Dies führt durch den Ausfall der zentralen Steuerfunktionen zum Absterben aller Organe, Gewebe und Zellen.[2] |
Der Hirntod wird definiert als Zustand der irreversibel erloschenen Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstammes. Entsprechend dem aktuellen Stand der Wissenschaft ist der Hirntod identisch mit dem Individualtod eines Menschen.[3] |
- In Israel wurde 2008 der Hirntod als Tod des Menschen im Gesetz festgelegt.[4]
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20010918/index.html Zugriff am 23.12.2019.
- ↑ Oberster Sanitätsrat: Empfehlungen zur Durchführung der Todesfeststellung bei einer geplanten Organentnahme nach Hirntod durch Kreislaufstillstand. (16.11.2013) Nach: https://transplant.goeg.at/sites/transplant.goeg.at/files/2017-06/Empfehlungen%20zur%20Durchführung%20der%20Todesfeststellung%20bei%20einer%20geplanten%20Organentnahme%20nach%20Hirntod%20durch%20Kreislaufstillstand.pdf Zugriff am 23.12.2019.
- ↑ Oberster Sanitätsrat: Empfehlungen zur Durchführung der Hirntoddiagnostik bei einer geplanten Organentnahme. (16.11.2013) Nach: https://transplant.goeg.at/sites/transplant.goeg.at/files/2017-06/Empfehlungen%20zur%20Durchf%C3%BChrung%20der%20Hirntoddiagnostik%20bei%20einer%20geplanten%20Organentnahme%20inkl.%20Protokoll.pdf Zugriff am 23.12.2019.
- ↑ https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/auf-leben-und-tod-3 Zugriff am 23.12.2019.