Hormonsystem

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Allgemeines

Als Hormonsystem werden verschiedene Signalstoffe absondernde Zellen und inkretorische Drüsen zu einem Organsystem zusammengefasst, das über Hormone unterschiedliche Stoffwechselvorgänge und Organfunktionen im Körper eines mehrzelligen Organismus reguliert. Hormone sind Botenstoffe, die unmittelbar auf Nachbarzellen in der Umgebung parakrin einwirken oder ihre Zielzellen erreichen, nachdem sie endokrin in den Blutkreislauf abgegeben wurden.

Zum endokrinen System gehören neben den verschiedenen endokrinen Drüsen auch verstreut liegende endokrine Zellen in Herz, Niere, Leber, Magen-Darm-Trakt, Thymus, Gehirn und anderen Organen.

Zu den endokrinen Drüsen gehören:

"Das endokrine System steuert Körperfunktkonen durch Botenstoffe; Hormone, welche über entsprechende Rezeptoren in die Abläufe der Körperzellen eingreifen. ...
Hormone werden in Granula des Zytoplasmas der Herstellerzellen gelagert, bei Bedarf über die Zellmembran durch Exozytose in den extrazellulären Raum abgegeben und gelangen von dort über die Kapillaren in den Blutkreislauf. Der Wirkungseintritt erfolgt deshalb relativ langsam, innerhalb von Minuten bis Stunden."[1]

Neuroendokrines System

Das Gehirn sorgt mithilfe von Hormonen für ein stabiles inneres Körpermilieu (Homöostase). Neuronale Kontrollzentren bringen endokrine Drüsen des Körpers dazu, die für das innere Gleichgewicht nötigen Hormone zu bilden und auszuschütten.[2]

Regelkreise

Mit seinen Rückkopplungsmechanismen besitzen alle Subsyteme einen Regelkreis, d.h. Abweichungen im Körper werden entdeckt und korrigiert. So wird z.B. der Blutspiegel eines Hormons registriert und die Information an die zuständige Kontrollstelle gesendet, meist an das Hypothalamus-Hypophysen-System. Ist der Hormonspiegel hoch, senkt die Kontrollstelle dessen Produktion bzw. Ausschüttung, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Ist der Hormonspiegel niedrig, regt die Kontrollstelle die Produktion bzw. die Ausschüttung an.
Hierzu ein Beispiel: Der Hypothalamus registriert steigende Blutzuckerwerte. Er bildet für die Hypophyse weniger Hormone. Die Hypophyse senkt daraufhin den Hormonspiegel, indem sie weniger Hormon für die Schilddrüse freisetzt. Die Schilddrüse bildet weniger Hormon, das die Glucosefreistzung anregt. Damit sinkt der Blutzucherwert.[2]

Hormonsysteme

Das neuroendokrine System reagiert auf Ungleichgewichte im Körper. Es reguliert innere Vorgänge wie die Aufnahme von Nährstoffen sowie Aktivitäten wie Essen und Trinken. Es reagiert, indem es mehr oder weniger Hormone bildet, die in ihrem Zielorgan an spezielle Rezeptoren auf der Zelloberfläche binden. Das löst eine physiologische Veränderung aus, die die Homöstase wiederherstellt. Jeder Teil des neuroendokrinen Systems spielt eine einzigartige Rolle und bildet spezifische Hormone für spezifische Zwecke. Dabei ist der Hypothalamus das entscheidende Bindeglied zwischen Nervensystem und endokrinem System. Er setzt Hormone frei und regt so die Hypophysean, ihrerseits Hormone auszuschütten oder nicht. Die von der Hypophyse freigesetzte Hormone sind:[2]

Übersicht der Hormonsysteme im Körper:[2]

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 630.
  2. a b c d Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 112.