Thomas Hoover
Der 36-jährige[1] Thomas Hoover wurde im Oktober 2021 wegen einer Überdosis[Anm. 1] in ein Krankenhaus in Richmond (US-Bundesstaat Kentucky) eingeliefert. Donna Rhorer wurde gesagt, dass sie sich von ihrem Bruder Thomas verabschieden müsse. Er sei hirntot. 2 Tage später, auf dem Weg zum Operationssaal,[Anm. 2]
öffnet Thomas Hoover die Augen und schaut um sich. Die Ärzte versichern Thomas’ Schwester, dass es sich nur um Zuckungen handle, die bei einer Leiche normal seien. Im OP-Saal wartet Natasha Miller, die für Organspenden verantwortlich ist. Als Thomas Hoover in den Raum gerollt wird, bemerkt auch sie etwas Seltsames: „Er hat sich bewegt und sich auf dem Bett hin und her gewälzt. Und als wir dann herübergingen, konnte man sehen, dass ihm die Tränen kamen. Er weinte sichtlich.“, erzählt sie National Public Radio im Interview. Im OP-Saal wartet Natasha Miller, die für Organspenden verantwortlich ist. Als Thomas Hoover in den Raum gerollt wird, bemerkt auch sie etwas Seltsames: „Er hat sich bewegt und sich auf dem Bett hin und her gewälzt. Und als wir dann herübergingen, konnte man sehen, dass ihm die Tränen kamen. Er weinte sichtlich.“, erzählt sie National Public Radio im Interview.[2]
Von den genauen Einzelheiten des Vorfalls erfahren Thomas und Donna erst 3 Jahre später. Anfang 2024, als eine Mitarbeiterin des Krankenhauses sie kontaktiert. Seit September 2024 müssen Zeugen in dem Fall Aussagen machen, berichtet die Nachrichtenseite Wkyt. Das Büro des Generalstaatsanwalts von Kentucky bestätigt, dass es momentan Untersuchungen gibt. Die Organisation, die für die Organspende verantwortlich war, Kentucky Organ Donor Affiliates, bestreitet die Vorwürfe und schreibt: „KODA entnimmt keine Organe von lebenden Patienten. KODA hat seine Teammitglieder nie dazu gedrängt.“[2]
Im September 2024 hielt das House Energy and Commerce Committee eine Anhörung zu dem Vorfall. Nyckoletta Martin, eine Organkonservatorin, die im Nachgang des Falles kündigte, schrieb einen Brief an das Komitee und schilderte den Vorfall. Laut ihr habe es bereits im Vorfeld Anzeichen gegeben, dass der Patient noch am Leben war.[1]
Dass ein Patient wie im mutmaßlichen Fall in Kentucky fälschlicherweise für hirntot erklärt wird, ist kaum vorstellbar. "Für die Diagnose des Hirntods muss ein tiefes Koma vorliegen, das durch Bewusstlosigkeit ohne Augenöffnung und durch das Fehlen von Abwehrreaktionen auf geeignete Schmerzreize gekennzeichnet ist", heißt es auf der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung betriebenen offiziellen Informationsseite. Ein Koma ist aber keineswegs mit dem Hirntod gleichzusetzen. Dieser ist auch in Deutschland die Voraussetzung für eine Organentnahme. Um den Hirntod zu diagnostizieren, führen Ärzte eine Reihe akribischer Tests durch. Unter anderem muss nachgewiesen werden, dass keine Hirnstamm- und Pupillenreflexe mehr vorhanden sind. Außerdem muss der Hirntod als irreversibel gelten. Das bedeutet: Entweder wird die Prozedur nach einer Wartezeit von 12 bis 72 Stunden wiederholt oder es werden zusätzliche Tests durchgeführt – oder beides.[3] |
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Die kleine Zeitung schreibt von einem Herzstillstand.
Stern schreibt von einer Überdosis Drogen.
- ↑ In den USA ist es üblich, dass der Organspender durch einen "honor walk" von der Intensivstation zum OP-Saal gebracht wird. Dabei stehen Verwandte, Freunde und Klinikpersonal für den Organspender Spalier und ihren ihn damit. Siehe: Stern
Einzelnachweise
- ↑ a b https://www.merkur.de/welt/der-schlimmste-albtraum-angeblich-hirntoter-organspender-wacht-im-op-saal-ploetzlich-auf-zr-93365487.html Zugriff am 22.10.2024.
- ↑ a b https://www.rtl.de/news/angeblich-hirntoter-organspender-erwacht-auf-op-tisch-zum-leben-id1889696.html Zugriff am 22.10.2024.
- ↑ Stern (22.10.2024) Nach: https://www.stern.de/panorama/organspende--vermeintlich-hirntoter-wacht-auf-op-tisch-auf-35157148.html Zugriff am 22.10.2024.