Werner Bartens

Aus Organspende-Wiki
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Artikel

Organspende ist Einwilligungssache (16.06.2024)

Werner Bartens veröffentlichte am 16.06.2024 in der SZ den Artikel "Organspende ist Einwilligungssache".[1] Darin heißt es:

Wer sich mit dem Thema nicht beschäftigen will, sollte auch nicht dazu gezwungen werden.

Siehe: Schweigen = Zustimmung

Man kann das für eine Trotzreaktion halten, die das parlamentarische Ergebnis von vor vier Jahren ignoriert.

Siehe: Abstimmung 16.01.2020

Schwerkranke sterben nicht, weil Organe fehlen, sondern weil sie krank sind.

Siehe: Unterlassene Hilfeleistung

Es ist Privatsache, Ängste zu pflegen, Unangenehmes zu verdrängen, schwierige Fragen zu meiden. Der Staat sollte hier keinen Zwang ausüben, auch nicht den Zwang, sich mit einem Thema zu beschäftigen. Wer nicht will, will nicht.

Siehe: Patientenverfügung, Schweigen = Zustimmung

Schwerkranke sterben nicht, weil Organspender fehlen, sondern weil sie schwer krank sind.

Siehe: Unterlassene Hilfeleistung

Die häufigste Form der Organtransplantation, die Spende einer Niere, rettet in wenigen Fällen Leben, sondern ermöglicht es Dialyse-Patienten, von der Blutwäsche loszukommen, was aber mit Infektanfälligkeit durch lebenslange Immunsuppression einhergeht.

Siehe: Studien, 25 x 25 geschenkte Jahre, 21 x 25 geschenkte Jahre, Dank dem Spender, Leben - dank dem Spender

Zudem umfasst die gut 8000 Patienten zählende Warteliste längst nicht alle Organkanken; allein 80 000 Menschen sind in Deutschland auf die Dialyse angewiesen. Die Debatte um die Organspende braucht mehr Ehrlichkeit, die Benennung klarer Fakten - und Respekt vor derintim-irrationalen Gefühlslage vieler Menschen.

Wer sagt denn, dass alle 80.000 Dialysepatienten auf die Warteliste bei ET wollen?

  • Es sind immer wieder Stimmen zu hören, die haben sich mit der Dialyse abgefunden.
  • Andere wollen sich nicht drauf setzen lassen, weil sie Angst vor der TX haben.
  • Andere sind für eine TX zu alt.

Dies sind nur einige der Gründe, warum nicht alle 80.000 Dialysepatienten auf die Warteliste bei ET wollen.
Fazit: Werner Bartens sollte selbst das einhalten, was er von anderen einfordert: Ehrlichkeit.

Wie tot sind Hirntote? (09.07.2012)

Werner Bartens veröffentlichte am 09.07.2012 in der SZ den Artikel " [2] Darin heißt es:

Der Organspendeausweis ist eine Mogelpackung.

Siehe: Polemik

Seit 1968 gibt es diesen Begriff - er wurde seinerzeit eingeführt, um die technisch plötzlich machbare Organverpflanzung zu ermöglichen.

Siehe: Chronik/Hirntod

Doch der Puls von Hirntoten ist noch zu tasten, ihr Herzschlag und ihre Atmung auch; sie sind warm, einige können schwitzen, ausscheiden, verdauen, es gibt also noch einen Stoffwechsel.

Siehe: Leben der Hirntoten

Für den Kardiologen Paolo Bavastro aus Stuttgart ist die Sache hingegen nicht so einfach und bereits der Begriff Hirntod eine "arglistige Täuschung". Vielmehr handele es sich bei "Menschen im Hirnversagen um schwerstkranke, sterbende Menschen, aber noch keine Toten", wie er mehrmals dargelegt hat.

Siehe: Paolo Bavastro, Todesverständnis, Hirntodkonzept

Der Fall des "Erlanger Babys" 1992 zeigte zudem, dass der Fetus im Bauch einer hirntoten Schwangeren fünf Wochen weiter wuchs.

Siehe: schwangere Hirntote, Plazenta

Im Dezember 2008 stellte die "President's Commission on Bioethics" der USA fest, dass angesichts neuer Forschungsergebnisse nicht sicher gesagt werden könne, dass ein Hirntoter tatsächlich tot sei.

Siehe: PCB

Sein Gehirn könne noch die Temperatur regulieren, auf Infektionen reagieren - etwa mit Fieber - oder mit dem Hormon ADH die Urinausscheidung regulieren.

Siehe: Leben der Hirntoten

Mit feinen Messinstrumenten aufgenommene Muster des "hirntoten" Gehirns deuteten gar darauf hin, dass es auf Schmerz reagiert.

Siehe: Schmerz

Ist die Organspende noch zu retten?", fragte der Arzt Stephan Sahm angesichts dieser Befunde 2010 in der FAZ. "Der Versuch, den Hirntod naturwissenschaftlich zu fundieren, ist gescheitert."

Siehe: Stephan Sahm, Behauptung

Der Philosoph Hans Jonas hat schon 1974 dafür plädiert, am klassischen Todeskonzept festzuhalten, und davor gewarnt, das Hirntodkonzept zu instrumentalisieren und in den Dienst der Organbeschaffung zu stellen.

Siehe: Hans Jonas

Eine Klärung, wie tot Hirntote sind, wird kaum gelingen.

Siehe: Autolyse, Chronik/Hirntod, Körper-TX

Diese Annahme sei vielmehr eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wie Sabine Müller, Leiterin der Arbeitsgruppe Neurophilosophie, Neuroethik und Medizinethik an der Berliner Charité bemerkt hat.

Siehe: Autolyse, Todesverständnis, Hirntodkonzept

Fazit

Es ist fraglich, was im Leben bzw. im Beruf von Werner Bartens schief gelaufen ist, dass er als ehemaliger Arzt nun die Arbeit seiner Kollegen in seinen Publikationen derart schlechtredet. Werner Bartens ist offensichtlich das geworden, was sein Buchtitel (2009) benennt: Ein Ärztehasser


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Werner Bartens: Organspende ist Einwilligungssache. In: SZ (16.06.2024) Nach: https://www.sueddeutsche.de/meinung/medizin-gesundheit-organspende-gesetz-bundesrat-bundestag-politik-niere-herz-transplantation-leber-lux.KVPzqCv3SnyyayPULGw32J Zugriff am 19.06.2024.
  2. Werner Bartens: Wie tot sind Hirntote? In: SZ (09.07.2012). Nach: https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/todeszeitpunkt-und-organspende-wie-tot-sind-hirntote-1.1299076 Zugriff am 12.03.2020.