Manfred Spieker

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Schriften

Ablehnung der Organspende ist nicht weniger christlich als Zustimmung (02.10.2018)

Am 02.10.2018 veröffentlichte Manfred Spieker den Artikel "Ablehnung der Organspende ist nicht weniger christlich als Zustimmung".[1] Darin heißt es:

Die katholische Kirche teilt nicht die Auffassung der Transplantationschirurgen, dass der Hirntod der Tod des Menschen ist.

Siehe: EKD DBK 1990, DBK 2015, PAS

Der Hirntod ist der Tod eines wichtigen Organs, aber nicht der Tod des ganzen Menschen.

Siehe: Todesverständnis

Eine hirntote Schwangere, deren Schwangerschaft bis zur Geburt des Kindes fortgeführt wird, ist ein lebendiger Beleg dafür.

Siehe: schwangere Hirntote

Aber er sollte wissen und akzeptieren, dass die Organentnahme ein tödlicher Eingriff in seinen Sterbeprozess ist.

Siehe: Todesverständnis, Sterbeprozess

Aus christlicher Sicht hat die Würde des Sterbenden Vorrang hat vor den Interessen des Kranken an fremden Organen.

Nicht aus christlicher Sicht, sondern aus der Sicht Manfred Spiekers.

... so die Gemeinsame Denkschrift von EKD und Deutscher Bischofskonferenz „Gott ist ein Freund des Lebens“ von 1990.

Die Schrift erschien 1989.

Der blinde Fleck in der Debatte um die Organspende (14.09.2018)

Am 14.09.2018 veröffentlichte Manfred Spieker den Artikel "Der blinde Fleck in der Debatte um die Organspende".[2] Darin heißt es:

Der Kern des Problems der Organtransplantation wird jedoch fast immer übergangen: die Problematik des Hirntodes. Sie ist der blinde Fleck in der Debatte um die Organspende.
Selbst wenn man annimmt, der Hirntod sei ein irreversibler Punkt im Sterbeprozess, so ist der Hirntote doch keine Leiche, sondern ein Sterbender, der ein Recht auf ein Sterben in Würde hat.

Siehe: Todesverständnis, gemeinsame Erklärungen

Dass der Hirntod, von dem es weit mehr als zwei Dutzend Definitionen gibt, keine objektive Todesdefinition, sondern eine 1968 in der Harvard-Universität festgelegte, allein vom Zweck der Organbeschaffung diktierte Definition des "Todes" ist, bestreiten auch die Transplantationschirurgen nicht.

Wo sind diese über 24 Definitionen nachzulesen? - Es gibt weltweit 2 Definitionen, den Gesamthirntod (z.B. in D/A/CH) und den Hirnstammtod (z.B. England, Polen, Indien). Alles andere sind diskutierte, aber nicht praktizierte Definitionen (z.B. Großhirntod) bzw. Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes.

Die unter Narkose vorgenommene Organentnahme ist ein gravierender Eingriff in den Sterbeprozess.

Siehe: Sterbeprozess

{{Zitat2|Bei einer Widerspruchsregelung würde der Körper des Sterbenden einteignet.]] Es geht um eine Widerspruchsregelung, nicht um eine Notstandsregelung.

Fazit: Die Würde des Sterbenden hat Vorrang gegenüber dem Interesse eines Kranken an einem neuen Organ.

Es ist mein ausdrücklicher Wunsch, im Falle meines Hirntodes Organspender zu werden!

Was hilft dem Sterbenden? (2012)

In Der Fels 11/2012 veröffentlichte Manfred Spieker den Artikel "Was hilft dem Sterbenden?".[3]

Der Mensch wird auf seine kognitiven Fähigkeiten reduziert. Sind sie er-loschen, gilt er als tot.

Großhirn (kognitive Fähigkeiten), Kleinhirn (Motorik) und Hirnstamm (Homöostase) müssen für den in D/A/CH geltenden Hirntodkonzept des Gesamthirntod irreversibel ausgefallen sein.

Dies waren die Zwecke der Festlegung des Hirntodkriteriums durch das Harvard-Komitee 1968.

Siehe: Ad-Hoc-Kommission

Transplantationschirurgie und Politik, aber auch die Gesellschaft ver-meiden in der Regel eine Diskussion über den Hirntod.

In den 1990-er Jahren wurde eine ausführliche gesellschaftliche Diskussion über Hirntod geführt.

Dem ist entgegenzuhalten, dass der Hirntod – wenn man denn überhaupt von Tod und nicht besser von Hirnversagen spricht – der irreversible Ausfall eines wichtigen Organs ist, aber noch nicht den Tod des Menschen bedeutet.

Was soll dann der Tod des Menschen sein?

Auch Hirntote weisen noch viele Funktionen auf, die darauf hindeuten, dass noch eine körperliche Integration stattfindet: Wundheilung, Fieber, bei Kindern Körperwachstum und sexuelle Reifung, Immunabwehr, Ausschüttung von Stresshormonen sowie bei Schwangeren die Fortset-zung der Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes.

Siehe: Leben der Hirntoten

Die Organentnahme ist m. E. ein Eingriff in den Sterbeprozess, der erst abgeschlossen ist, wenn alle wesentlichen Körperfunktionen (Hirntätigkeit, Kreislauf und Herzschlag) zum Erliegen gekommen sind, wenn mithin Leib und Seele getrennt sind.

Wo steht denn, dass damit Leib und Seele getrennt sind?

In der Diskussion über die Organspende wird auch nicht darüber gesprochen, dass der Spender verzichten muss auf einen friedlichen Abschluss seines Sterbens, dass seine Angehörigen nicht in einer Atmosphäre der Ruhe Abschied nehmen können, dass er am Ende seines Lebens noch an Maschinen angeschlossen, beatmet und mit Medikamenten vollgepumpt wird, um die Organe verwerten zu können. Der Sterbende wird instrumentalisiert.

Siehe: Sterbebegleitung

Er lobte einerseits das Spenden von Organen, erklärte aber auch, dass „vitale Organe“ nur einem Leichnam („ex cadavere“) entnommen werden dürfen.

Siehe: ex cadavere


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Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Manfred Spieker: Ablehnung der Organspende ist nicht weniger christlich als Zustimmung. (02.10.2018) Nach: https://www.kath.net/news/65287 Zugriff am 29.04.2020.
  2. Manfred Spieker: Der blinde Fleck in der Debatte um die Organspende (14.09.2018) Nach: https://www.kath.net/news/65100 Zugriff am 29.04.2020.
  3. Manfred Spieker: Was hilft dem Sterbenden?. In: Der Fels 22/2012, 325-329. Zu Hirntod steht nur auf Seite 325. Nach: http://www.der-fels.de/2012/11-2012.pdf Zugriff am 29.04.2020.