Doyen Nguyen

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Teilnahme an Tagungen

Doyen Nguyen war Teilnehmer am Kongress der John Paul II. Akademie zum Thema: "Brain Death, A Medicolegal Construct: Scientific & Philosophical Evidence" (Hirntod – ein medizin-juristisches Konstrukt: Wissenschaftliche und philosophische Belege) vom 20.-21.05.2019 in Rom.[1]

Schriften

Hirntod: Was Katholiken wissen sollten (06.05.2021)

Doyen Nguyen und Joseph M. Eble verfassten einen Artikel, den Wolfram Schrems vom Englischen ins Deutsche übersetzte und bei katholisches.info am 06.05.2021 unter der Überschrift "Hirntod: Was Katholiken wissen sollten" publizierte.[2] Darin heißt es:

Hirntod, die Bestätigung des Todes durch neurologische Kriterien, ist eine eingesessene gerichtsmedizinische Praxis in den USA und vielen Ländern der Erde.

Siehe: Gerichtsmedizin, HTD

Ein bekanntes Beispiel ist der Fall McMath.

Siehe: Jahi McMath

Man beachte, daß beim Hirntod der Tod nur auf der Basis der Abwesenheit jener Gehirnfunktionen, die klinisch getestet werden können, bestimmt wird und nicht auf der Basis der Beendigung aller vitalen Funktionen.

Siehe: Todesverständnis

An diesem Punkt kann der Leser den Unterschied zwischen Tod und Hirntod erkennen und den Einwand erheben, daß ein Körper, der schwitzt, errötet und sich bewegt, in Wirklichkeit nicht tot ist.

Siehe: Enthauptung

Es ist gar nicht unüblich, daß hirntote Organspender Narkose und Beruhigungsmittel erhalten, um Bewegungen während der Organentnahme zu verhindern.

Siehe: Narkose

Wenn wir vergleichen (I) den hirntoten Leib eines Organspenders kurz vor der Organentnahme, (II) einen lebenden Patienten und (III) den Leichnam eines Patienten, dessen Tod mit dem traditionellen Herz-Lungen-Kriterium festgestellt wurde, dann ist es evident, daß der hirntote Patient, mit Ausnahme des tief komatösen, alle Züge mit dem Lebenden teilt, einschließlich ein schlagendes Herz, warme Haut und funktionierende vitale Organe, wie Leber und Nieren, neben anderen.
Wie der gesunde Menschenverstand sofort erkennt, würde das aber nicht eintreten.

Siehe: Phänomenebene

Darüber hinaus gibt es viele Berichte von Patienten, die für tot erklärt wurden, weil sie die Diagnosekriterien für Hirntod erfüllten, die aber lange weiterlebten. Zwei der am meisten publizierten Fälle sind TK und Jahi McMath.

Siehe: lebende Hirntote

Erstens setzt der Papst voraus, daß der Hirntodstandard durch „klar definierte Parameter, die von der internationalen Gemeinschaft der Wissenschaftler übereinstimmend akzeptiert werden“, etabliert wurde, wobei der Ausdruck „Parameter“ sich auf die diagnostischen Tests, die für die Feststellung des Hirntods gebraucht werden, bezieht. Diese Parameter wären nur dann klar definiert, wenn man sie einer strengen wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen hätte. Eine solche Untersuchung hat aber niemals stattgefunden, weder vor noch nach der Einführung des Hirntodes in die klinische Praxis.

Siehe: Chronik/Hirntod

Daraus folgt: Wenn es keine feststellbaren Manifestationen der höchsten (also der rationalen) Fähigkeit gibt, kann die Gegenwart der Seele doch durch Manifestationen ihrer niedrigsten, aber grundlegendsten Kraft festgestellt werden, nämlich der vegetativen Kraft, die in und durch zahlreiche integrative vegetative Funktionen, die zusammenwirken, um den Leib als Einheit zu erhalten, ausgedrückt wird.
Daß die Seele das erste Prinzip ist, durch das der Leib lebt, bedeutet, daß die Seele den Leib zu dem macht, was er ist, und ihn als Einheit erhält. Die substantielle Einheit von Seele und Leib bedeutet, daß die Seele „notwendigerweise im ganzen Leib und in jedem seiner Teile ist“.

Siehe: Seele

Anstatt jedoch der Auflösung zu unterliegen, zeigen hirntote Patienten viele integrative vegetative Funktionen, einschließlich des Kreislaufes, der Erhaltung der Körpertemperatur, der Aufnahme von Nährstoffen, der Ausscheidung u. a. Sind das nicht Anzeichen der vegetativen Kraft der menschlichen Seele? Viele hirntote Patienten zeigen auch spontane Bewegungen und Reflexe. Sind das nicht Anzeichen der sensorisch-motorischen Kraft der menschlichen Seele?

Siehe: Phänomen-Ebene, Seele

Die Wirklichkeit beim Hirntod widerlegt die Behauptung, daß das neurologische Kriterium mit der kirchlichen Anthropologie übereinstimmen würde.
Diese Meinung widerspricht der kirchlichen Anthropologie, nach der die Seele (und nicht das Gehirn) das Prinzip ist, das den Leib mit Leben erfüllt, ihn zusammenhält und ohne die die Person tot ist. Sie widerspricht auch dem bekannten Doppelaxiom vom „Ganzen und den Teilen“, nach dem das organische Ganze größer ist als die Summe seiner Teile und diesen ontologisch vorausgeht.

Siehe: Menschenbild

Da jede menschliche Person ihr Leben als einzellige Zygote beginnt und sich zum Embryo entwickelt, bevor sie ein Gehirn erwirbt, ist die Beziehung des Gehirns zum Leib (zur menschlichen Person) diejenige eines Teils zu dessen größerem Ganzen, weil das Gehirn, wie jedes andere Organ oder Teil, erst dann zu existieren beginnt, nachdem die Person zu existieren begonnen hat.

Siehe: Embryo

Der Hauptgrund für den Widerstand von Familien gegen das Hirntodkriterium ist die Tatsache, daß ihre lieben Angehörigen immer noch viele Lebenszeichen zeigen, obwohl sie tot erklärt worden sind.

Siehe: Phänomen-Ebene, Todesfeststellung, Todeserklärung

Dieser Aufsatz präsentierte die relevantesten Informationen zum Hirntod, von denen die meisten nach unserem Kenntnisstand der allgemeinen Öffentlichkeit, einschließlich Katholiken, nicht zugänglich gemacht wurden.

Alle relevanten Fakten und Argumente zum Hirntod - auch der Kritiker - stehen frei zugänglich im Internet. Daher ist diese 2021 getroffene Behauptung unwahr.

Johannes Paul II. wies darauf hin, daß „die Kirche keine technischen Entscheidungen trifft“. Nichtsdestotrotz hat sie „die Pflicht, die von der medizinischen Wissenschaft bereitgestellten Daten mit dem christlichen Verständnis der Einheit der Person abzugleichen“ (Artikel 5).
In der Zwischenzeit hoffen wir, daß dieser Aufsatz Katholiken helfen wird, eine wohlinformierte Entscheidung zur Organspende/Transplantation von hirntoten Spendern zu treffen, wie auch sie dabei unterstützen wird, proaktiv gegen die drohende Wahrscheinlichkeit der Promulgation eines „revidierten UDDA“ vorzugehen, der das Recht, Hirntod-Tests zu verweigern und eine Hirntod-Diagnose zu bestreiten, aufheben wird.

In diesem Schlusssatz scheint der wahre Grund für den Artikel zu stecken: Man will offensichtlich erhalten, dass man in einigen Ländern der USA weiterhin aus religiösen Gründen den Hirntod - mitunter sogar die Durchführung der HTD - ablehnen kann. Damit wird Ideologie nach dem Grundsatz betrieben: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. xyzs://www.organspende-aufklaerung.de/neues/aktuell-2019/31-05-19-kritik-tag-der-organspende-2019 Zugriff am 20.07.2020.
  2. Doyen Nguyen, Joseph M. Eble: Hirntod: Was Katholiken wissen sollten. In: katholisches.info (06.05.2021). Nach: https://katholisches.info/2021/05/06/hirntod-was-katholiken-wissen-sollten Zugriff am 10.05.2021.