Robert Spaemann

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Zur Person

Robert Spaemann (*1927-2018) war ein deutscher Philosoph. Er wird zur Ritter-Schule gezählt.

Er studierte an der Universität Münster, wo er 1962 auch seine Habilitation erhielt. Er war Professor für Philosophie an den Universitäten Stuttgart (bis 1968), Heidelberg (bis 1972), Saltzburg und München, wo er (408) arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1992. Er war auch Gastprofessor an der Universität von Rio de Janeiro, Brasilien, und an der Universität Paris (Sorbonne). Das philosophische Werk von Prof. Spaemann zeichnet sich durch einen sehr ungewöhnlichen Stil aus, der niemals apodiktisch ist und nicht auf den einfachen Vorschlag einer neuen philosophischen Anthropologie hinausläuft, auch nicht als reine "Rückkehr zur Metaphysik". Was er versucht, ist immer auf der Grundlage der modernen Kultur, unter seinen eigenen Bedingungen, zu beweisen, was in ihr schief gelaufen ist, und welches die Prämissen der wiederholten Misserfolge sind, die sie verursacht hat. Die "Abschaffung des Menschen" (wie auch aller traditionellen Kulturen), die heute durch die Universalisierung der wissenschaftlichen Objektivierung der Welt und durch ihre rational-instrumentelle Organisation bedroht ist, deren wesentlicher Paradoxon darin besteht, die Mittel für den Zweck zu verwechseln und die Idee des menschlichen Lebens selbst in Gefahr zu bringen, kann nur durch die Wiederentdeckung eines Prinzips der Transzendenz und des Sinns des Absoluten erreicht werden. Prof. Spaemann ist Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben und Ehrenmitglied der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften und der Academia Chilena de Ciencias Sociales. Seine Bücher sind in dreizehn Sprachen übersetzt worden. Unter seinen Titeln: Glück und Wohlwollen: Versuch über Ethik, Stuttgart 1989; Personen, Stuttgart1996; Reflexion und Spontaneität. Studien über Fenelon, Stuttgart 1998; Moralische Grundbegriffe, Stuttgart 1999; Grenzen. Zur ethischen Dimensiondes Handelns, Stuttgart 2001.[1]

Teilnahme an Tagungen

Er war Teilnehmer an der Arbeitsgruppe der PAS 2005.[2]

Er war Teilnehmer an der Arbeitsgruppe "The Signs of Death" (Die Zeichen des Todes) der PAS 2006.[3]

Schriften

’Hirntod’ ist nicht Tod! (2005)

Paul A. Byrne, Cicero G. Coimbra, Robert Spaemann und Mercedes Arzú Wilson brachten im Februar 2005 in der Schriftenreihe der "Aktion Leben" in Nr. 24 das Heft "’Hirntod’ ist nicht Tod!" heraus.[4] Darin heißt es:

Der Papst zitierte seinen Vorgänger, Papst Pius XII., der gesagt hatte, daß „es Aufgabe des Arztes ist, eine klare und genaue Definition des Todes und des Zeitpunktes des Todes zu geben.“ (1)

Genau darum bemühen sich weltweit die Ärzte beim Hirntod.

Dieser Artikel wurde ohne stichhaltige Fakten veröffentlicht, weder aus der wissenschaftlichen Forschung noch aus Fallstudien von Einzelpatienten. (2)

Bereits im Jahr 1959 veröffentliche Pierre Wertheimer und seine Arbeitsgruppe den Bericht von 4 Fällen unter der Überschrift "sur la mort du système nerveux" (Der Tod des Nervensystems). 9 Monate später, noch im gleichen Jahr, belegten Pierre Mollaret und Maurice Goulon einen Artikel, dass ihre 23 Hirntote trotz aller medizinischer Bemühungen binnen 8 Tagen einen Herzstillstand erlitten. Sie nannten die Hirntoten "Coma dépassé" (überschrittenes Koma).
Nach korrekt festgestelltem Hirntod kehrte niemand wieder ins Leben zurück, auch keiner der über 170 von Alan Shewmon in seiner Studie genannten Hirntoten.

Tatsächlich wurden zwischen 1968 und 1978 mindestens 30 grundverschiedene Aufzählungen von Hirntod-Kriterien veröffentlicht, und seitdem kamen noch viele weitere hinzu. (2)

Weltweit werden 2 "grundverschiedene" Hirntod-Kriterien praktiziert, den Gesamthirntod und den Hirnstammtod. Alle anderen Hirntod-Kriterien sind Modifikationen dieses Kriteriums. Rein theoretische Hirntod-Kriterien, wie der Großhirntod wird zwar diskutiert, steht aber nirgends zur Auswahl einer Anwendung.

Jede neue Aufstellung von solchen Kriterien tendiert dazu, weniger streng zu sein als frühere, und keine von ihnen ist gegründet auf wissenschaftliche Beobachtungsmethoden und auf Hypothesen, die verifiziert wurden. (2)

Seit dem Jahr 1982 schreibt die BÄK den Gesamthirntod vor. Selbst nach über 35 Jahren steht keine Änderung des Gesamthirntodes politisch zur Diskussion.

Der Stillstand der Atmung und des Herzschlags, das ‚Erlöschen der Augen’, die Leichenstarre etc. sind die Kriterien, an denen die Menschen seit unvordenklichen Zeiten sahen und fühlten, daß ein menschlicher Gefährte tot ist. (3)

Was hier aufgezählt wird, sind bis auf die Totenstarre allesamt seit Ende des 18. Jh. unsichere Todeszeichen. Die Totenstarre wurde erst um 1900 als sicheres Todeszeichen eingeführt.

Wenn die Wissenschaft die Existenz der Todeszeichen, wie sie der gesunde Menschenverstand wahrnimmt, in Frage stellt, geht sie nicht mehr vom „normalen“ Verständnis von Leben und Tod aus. (3)

Hier müsste es heißen, "wie sie der Augenschein wahrnimmt". Siehe: Phänomen Ebene

Diese zwei Interessen sind beide nicht die des Patienten, denn sie zielen darauf ab, ihn als Subjekt der eigenen Interessen so bald wie möglich zu eliminieren. (4)
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Hirntote haben keine Interessen mehr und können auch nie wieder Interessen haben. Dies zeigt die Studie von Alan Shewmon mit über 170 Hirntoten. Siehe auch: Todesverständnis und Todesdefinition

Wenn Organe von einem „hirntoten“ Spender entnommen werden, sind alle vitalen Zeichen des „Spenders“ vor der Organentnahme noch vorhanden wie: normale Körpertemperatur und Blutdruck; das Herz schlägt noch; die lebenswichtigen Organe wie Leber und Niere funktionieren noch und der Spender atmet noch mit Unterstützung eines Beatmungsgerätes. (5)

Hirntod und Eigenatmung schließen sich gegenseitig aus. Dies wird bei jeder HTD durch den Apnoe-Test überprüft.

Die Beobachtung eines Stillstandes der Gehirnfunktion oder eines anderen Körperorgans zeigt noch nicht eine Zerstörung dieses Organs und noch viel weniger den Tod dieser Person an. (6)

Hirntod ist der irreversible Funktionsausfall, nicht nur ein Stillstand. Nach tagelangem Liegen von Hirntoten auf der Intensivstation löst sich das Gehirn auf (Autolyse). Der Hirntod geht somit sehr wohl mit der "Zerstörung dieses Organs" einher.

Dr. Estol, der die Entnahme menschlicher Organe, um das Leben eines anderen Patienten zu verlängern, sehr stark verteidigte, zeigte ein dramatisches Video einer Person, die als „hirntot“ diagnostiziert wurde und die versuchte, sich aufzurichten und ihre Arme zu verschränken; gleichwohl versicherte Dr. Estol den Zuschauern, daß der Spender ein Leichnam sei. (7)

Das sind spinale Reflexe.

Neurologische Kriterien sind nicht ausreichend für die

Bestimmung des Todes, wenn ein intaktes Herz-Lungensystem funktioniert. (16)

Das Lungensystem funktioniert bei Hirntod nicht mehr, da der Impulsgeber im Atemzentrum des Hirnstamms ausgefallen ist.

Temperaturkontrolle, Blutdruck, Herzschlagfrequenz sowie der Salz- und Wasserzustand. Wenn ein Patient an einem Beatmungsgerät als „hirntot“ bezeichnet wird, dann sind diese Funktionen nicht nur vorhanden, sondern auch häufig noch aktiv. (17)

Die Homöostase ist bei Hirntoten schwer gestört und muss durch Maßnahmen der Intensivmedizin ausgeregelt werden.

Es gibt einen überwältigenden medizinischen und wissenschaftlichen Befund, daß das vollständige und unwiderrufliche Ende aller Gehirntätigkeit (im Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm) kein Beweis für den Tod ist. (17)

Beim Hirntod ist die Homöostase schwer gestört und die Datenbank unseres Lebens zerstört.

Der vollkommene Stillstand von Gehirnaktivität kann nicht hinreichend festgestellt werden. (17)

Aber die Nichtdurchblutung des Gehirns kann auf verschiedene Weise nachgewiesen werden. Was jedoch nicht mehr durchblutet wird, kann nur tot sein.

Irreversibilität ist eine Prognose und nicht eine medizinisch feststellbare Tatsache. (17)

Abgestorbene Gehirnzellen können nicht mehr reanimiert werden.

Wir behandeln heute viele Patienten mit Erfolg, die in der

jüngsten Vergangenheit als hoffnungslose Fälle betrachtet worden waren. (17)

Für abgestorbene Gehirnzellen wird es auch in Zukunft keine Therapie geben.

Eine Diagnose des Todes durch neurologische Kriterien allein ist Theorie, keine wissenschaftliche Tatsache. Sie reicht nicht aus, die Lebensvermutung zu überwinden. (17)

Siehe: Todesverständnis und Todesdefinition

Das Beenden eines unschuldigen Lebens bei dem Versuch, ein anderes Leben zu retten, wie es im Falle der Transplantation von unpaarigen lebenswichtigen Organen geschieht, mildert nicht das Übel, einem unschuldigen Menschen das Leben zu nehmen. (17)

Siehe: Todesverständnis und Todesdefinition


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Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. http://www.pas.va/content/dam/accademia/pdf/sv110/sv110.pdf Zugriff am 11.07.2020.
  2. xyzs://www.kritischebioethik.de/paepstliche-akademie-hirntod-02-2005.pdf Zugriff am 05.08.2019.
  3. http://www.pas.va/content/dam/accademia/pdf/sv110/sv110.pdf Zugriff am 22.07.2019.
  4. xyz://www.aktion-leben.de/BAK/Downloads/Medienliste/H-024.pdf Zugriff am 18.01.2019.