Organprotektive Intensivtherapie: Unterschied zwischen den Versionen

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|| [https://de.wikipedia.org/wiki/Kalium Kalium] <> [https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperkali%C3%A4mie#Therapie:_kaliumumverteilende_und_kaliumsenkende_Ma.C3.9Fnahmen versch. Maßnahmen, u.a. harntreibende Mittel, ggf. Dialyse]
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Version vom 5. September 2015, 08:17 Uhr

Patientenverfügung und Organspende Sterbeprozess Entscheidungshilfen Widerspruchsregelung Medien Religion
Vom Patienten zum Organspender Intermediäres Leben Zufriedenheit Risiken der TX Texte Zitate
Organhandel Verbesserungen Alternativen Organe Bücher
Organprotektive Intensivtherapie Organmangel [[]] Dank dem Spender Spenden Skandale
World Transplant Games korrekte Sprache Nachsorge Gesetzesänderungen Ausland Glossar

Die organprotektive Intensivtherapie ist beschrieben im 5. Kapitel des "Leitfaden für die Organspende", herausgegeben von der DSO in Zusammenarbeit mit der [[BÄK]]. Dieser Ordner befindet sich in Deutschland auf jeder Intensivstation.

Diese Angaben entsprechen dem Stand vom Oktober 2011.
Es kann nicht garantiert werden, dass diese Angaben auf dem aktuellen Stand sind. Daher ersetzen diese Angaben nicht den Blick in den auf der Intensivstation vorliegenden Ordner.
Diese Seite soll anhand konkreter Werte deutlich machen, dass die Pflege eines Hirntoten auf der Intensivstation nicht mit der künstlichen Beatmung und künstlichen Ernährung getan ist, sondern dass es eine Fülle von Parametern gibt, die es wegen der gestörten oder ausgefallenen Homöostase zu kontrollieren und einzuhalten gilt.

Zielgrößen

Basisparameter

anzustrebender Wert Organ/Drüse Medikament/Maßnahme
mittlerer arterieller Druck (MAD) 70-100 mm Hg[Anm. 1]
zentral venöser Druck (ZVD) 7-10 mm Hg[Anm. 2]
Herzfrequenz (HF) 70-100/min[Anm. 3] Nebenniere Medikamentöse Kardioversion <> Adrenalin
periphere arterielle Sauerstoffsättigung (SaO 2 ) ≥ 95%[Anm. 4] Lunge Sauerstoff <> -
arterielle Blutgase im Normbereich
zentral venöse bzw. gemischt venöse Sauerstoffsättigung (SvO 2 ) > 70%
zentrale Körpertemperatur > 35°C Nervensystem bzw. Hypothalamus 37°C warme Wärmedecke
Urinvolumen 1–2 ml/kg KG/h
Na 135–145 mmol/l Niere Natrium <> Flüssigkeit
K 3,5–5 mmol/l Niere Kalium <> versch. Maßnahmen, u.a. harntreibende Mittel, ggf. Dialyse
Hkt 20–30% ? <> Flüssigkeit
Blutzucker < 180 mg % Bauchspeicheldrüse Glucose <> Insulin
Laktat < 3 mmol/l[Anm. 5]

Erweiterte Parameter

Bei hämodynamisch/pulmonal instabilen Spendern sind die erweiterten Parameter zu beachten:

anzustrebender Wert Organ/Drüse Medikament/Maßnahme
Herzindex (CI) 3,0 –5,0 L/m2 je nach Ursache
Schlagvolumenindex (SVI) 40–60 ml/m 2
pulmonalarterieller Verschlussdruck (PAOD) < 12 mm Hg
systemisch vaskulärer Widerstandsindex (SVRI) 2000 ±500 dyn s cm -5 m 2
intrathorakaler Blutvolumen-Index (ITBVI) >850–1000 ml/m 2
extravasaler Lungenwasser-Index (ELWI) 3–7ml ml/kg

Therapiestrategien

bei festgestelltem Hirntod

  • Methylprednisolon 250 mg als Bolus i.v, danach kontinuierlich in einer Dosis von 100 mg / Std.

Diabetes insipidus centralis

  • (Urinvolumen > 5 ml / kg KG / h mit spezifischem Gewicht < 1005)
    • ADH-Substitution
      Minirin® (Desmopressin) 0,5 – 4 µg als Bolus intravenös. Bei fehlender Ansprechbarkeit nach 30 min Blutzucker-Kontrolle (BZ) ggf. Korrektur, ansonsten Wiederholung der Miniringabe.
      Nachfolgende Anurie: Zeichen des Volumenmangels, Substitution.

Hypotonie

  • (Zieldruck MAP 70 - 100 mm Hg)
    • Absetzen von Medikamenten mit blutdrucksenkender Wirkung
    • Volumenersatz mit bevorzugt kristalloiden Lösungen
    • FFP-Gabe nur bei gleichzeitiger Gerinnungsstörung indiziert
    • Erythrozytenkonzentrate bis Hkt 20 – 30%
    • Noradrenalin: Dosierung nach Wirkung (Zieldruck) oder
    • Vasopressin: 1 U als Bolus, 0,5 – 4 U / h (Dosierungsempfehlung)
  • Wenn Zieldruck unter den o.g. Maßnahmen nicht erreichbar:
    • Einsatz des erweiterten hämodynamischen Monitorings
    • sukzessive Reduktion der Vasopressoren unter Beibehaltung der Zielgrößen

Hypernatriämie/Hypokaliämie

  • Hypernatriämie mit Hypovolämie
    Korrektur mit 5%-Glukoselösung in Kombination mit Insulin unter BZ-Kontrolle
  • Hypernatriämie bei Hypervolämie
    Furosemidgaben und Substitution der Ausscheidungsmenge durch elektrolytfreie Lösung, ggf. separate Kaliuminfusion unter engmaschiger Elektrolytkontrolle

Lungenprotektive Therapie und Beatmung, Sauerstoffversorgung

  • Fortführung der Mukolyse
  • Befeuchtung der Atemgase
  • Sekretabsaugung und Lagerungsmaßnahmen
  • Spitzendruck < 30 mbar
  • Tidalvolumina von 6 – 8ml /kg Körpergewichtniedrigsten FiO 2
  • positiver endexspiratorischer Druck (PEEP) von 8 – 10 cm H 2 O
  • PEEP-Verlust durch Diskonnektion ist zu vermeiden
  • Transfusion von Erythrozytenkonzentraten:
    bei stabiler Kreislaufsituation sollte ein Hämatokritwert über 20%,
    bei Kreislaufinstabilität ein Wert über 30%, angestrebt werden


Anhang

Quellen

  • DSO: Leitfaden für die Organspende. 3. überarbeitete Auflage. Frankfurt 2011.

Anmerkungen

Einzelnachweise