Praxis PalliativeCare: Unterschied zwischen den Versionen
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Dem Hirntoten kann medizinisch nicht geholfen werden, dem Organkranken hingegen sehr wohl.<br> | |||
Der Hirntote bräuchte für seine Genesung ein neues Gehirn. Könnte die Medizin ihm dieses einsetzen, so wäre er damit auf dem geistigen Nieveau eines ungeborenen Kindes. Von dem vorigen Menschen wäre nur der Körper da. Siehe: [[Körper-TX]] | |||
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Siehe: [[Datenbank unseres Lebens]] | |||
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Version vom 13. November 2019, 15:02 Uhr
Das Heft 44-2019 der Fachzeitschrift "Praxis PalliativCare" steht ganz in der Kritik von Hirntod und Organspende. Daher erfolgt die Richtigstellung unter dieser Bezeichnung.
Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis lässt erahnen, dass das Heft unter der Federführung von Anna Bergmann entstanden sein dürfte:
- 7Die palliative Seite der Organspende
Andreas Heller, Anna Bergmann - Die Organentnahme verhindert ein menschenwürdiges Sterben und raubt den letzten Abschied.
Eine Mutter berichtet
Gisela Meyer zu Biesen - Blicke hinter die Kulissen
Auszüge aus einem anonymisierten Interview mit zwei diplomierten Pflegepersonen, die auf einer pneumologischen Station tätig sind und vielfältige Erfahrungen mit lungentransplantierten Patienten und Patientinnen haben
Anna Bergmann - Zum Unterschied zwischen dem Hirntodsyndrom und einer Definition des Todes
Martin Stahnke - Über die Organspende nach dem Hirntod und ihr ethisches Dilemma
Ein Plädoyer für begleitetes Serben bis zuletzt
Sabine Schacht - Organ-'Spende' - der Verzicht auf palliative Sorge und einen pietätvollen Umgang
Alle therapeutischen Maßnahmen zielen exklusiv auf die unter Zeitdruck stehende Gewinnung der Organe ab. Ab dem Zeitpunkt ihrer Todesfeststellung auf der Intensivstation haben sie als Tote alle Patientenrechte verloren.
Anna Bergmann - Der umkämpfte Tod
Herausforderungen der Transplantationsmedizin für unseren Umgang mit Sterben und Tod
Walter Schaupp - Organ-'Sende' - das andere Sterben
Anna Bergmann - Das beschwiegene Paradox der Organspende und seine gefährlichen Folgen für unser Menschenbild
Axel W. Bauer - Der hirntote Mensch als Organspender, ein würdevolles Sterben und die Herausforderung der Pflege
Martina Hiemetzberger - Was Organspender wissen sollten!
Hans-Joachim Ritz - 'Marginale Spender' - 'Marginale Empfänger': eine Strategie zur Vergrößerung des 'Spenderpools'
Anna Bergmann - Warum keine Organspenden am Lebensende durchgeführt werden dürfen
Axel Frei - Das 'gerechtfertigte Töten' für die Lebensrettung anderer Patienten
Anna Bergmann
Die in Klammer gesetzte Zahl nennt die Seite dieses Zitates in dem Heft 44-2019.
Die palliative Seite ... (Andreas Heller, Anna Bergmann
Wann befindet sich ein Mensch im Sterben und ist lebendig, wann ist er tot? (1) |
Siehe: Todesverständnis
Ist eine palliative Sorge um Organspender und eben auch um die keineswegs kleine Gruppe jener Empfänger möglich, bei denen eine Transplantation nicht mehr erhofften Lebensrettung, sondern zu einem unvorstellbar anderen Leiden und zu einem anderen Sterben führt? (1) |
Siehe: Entscheidungen
Die politischen Kampagnen für 'mehr Organe' sind einseitig. Sie blenden die palliativ-hospizliche Dimension des Lebens aus. (1) |
Siehe: Hospiz
Mit aller Macht hält aber die Transplantationsmedizin an der Quadratur des Kreises mit immer weiteren aggressiven, grenzüberschreitenden Strategien der Organbeschaffung fest: etwa die 'Organspende-Euthanasie', die Aufgabe des Hirntodkriteriums bei Patienten mit Herzstillstand, die Verpflanzung 'maraginaler Organe' oder das xenotransplantationsmediziinische Projekt der genetischen Erzeugung von Mensch-Tier-Mischwesen. (1) |
Die aggressive Sprache ist bei den Kritikern festzustellen, auf der Seite der Organspende eine sachliche, informative Sprache. - "Organspende-Euthanasie" ist eine Diffamierung.
Die Organentnahme verhindert ... (Gisela Meyer zu Biesen)) =
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Blicke hinter die Kulissen (Anna Bergmann)
Der Zusammenhang zwischen der Kritik an der Transplantationsmedizin und der Palliativmedizin ist nicht zu erkennen. In einer Prüfungsarbeit wäre das Urteil "Thema verfehlt".
Zum Unterschied zwischen ... (Martin Stahnke)
Der Patient, dessen Organe gerade entnommen wurden, bekam also eine Anästhesie. (12) |
Sollte ich etwa eine Leiche narkotisieren? (12) |
Hirntote Patienten sind auf den ersten Blick gar nicht von anderen Intensivmedinisch betreuten Patienten zu unterscheiden. (12) |
Siehe: Todesverständnis
Und selbst die Atmung kann bei diesen Patienten besser sein als bei so manch anderen schwer kranken Intensivpatienten. (12f) |
Wie der Apnoe-Test bei jeder HTD beweist, ist die Eigenatmung bei Hirntoten erloschen.
Die zur Organspende vorgesehenen Menschen weisen für jeden Menschen sichtbar eindeutige Zeichen des Lebens auf. (13) |
Siehe: Todesverständnis und Leben der Hirntoten
In der Diskussion über die Hirntodvereinbarung werden im allgemeinen drei Ebenen unterschieden: Erstens die Frage nach dem Todesbegriff oder nach dem Todesverständnis: Wie ist der Status 'tot' zu fassen? Daran schließt sich die Bestimmung des Todeskriteriums an: Wann ist jemand tot? Die Antwort darauf wird durch diagnostische Tests, die für eine Todesuntersuchung notwendig sind, gegeben, und an die Frage geknüpft sind: Wie ist der Zeitpunkt des Todeseintritts feststellbar? Diese drei Ebenen werden in der Diskussion über den Hirntod häufig verwischt. (13) |
Siehe: Todessubjekt, Todesdefinition, [[Todeskriterium] und Todesfeststellung
Der Hirnntod als Kriterium - also: das Hirntodkriterium - erfüllt eben nicht die Ansprüche für eine Definition des Todes. Es ist ein Symptom. Un dieses Anzeichen muss für die von uns gewählte Todesfefinition akzeptabel sein. (13) |
Deswegen heißt es auch "Hirntodkriterium" und nicht "Hirntoddefinition".
In Deutschland haben wir keine parlamentarisch verfasste Definition des Todes.
Die als sicher bezeichneten Todeszeichen wie Leichenflecken und Totenstarre sind Kriterien der seit Jahrhunderten und der bis heute bestehenden Ansicht: Der Stillstand des Herzens und das anschließend folgende Versagen aller Organe, nicht nur eines einzelnen Organs, zeigen den Tod an. (13) |
Damit haben wir aber noch immer keine Todesdefinition. - Totenflecken und Totenstarre sind erst seit Ende des 19. Jh. allgemein anerkannte sicher Todeszeichen.
Ein Kriterium muss mit einer Definition des Todes korrespondieren können, damit es als Merkmal gelten kann. (13) |
Es gibt in Deutschland keine parlamentarisch verfasste Definition des Todes.
Eine Grenze zwischen Leben und Tod existiert nicht. Sie wurde aber gezogen, um die Organentnahme bei Menschen mit einem Hirnversagen zu ermöglichen. (14) |
Seit frühester Zeit haben Menschen eine Grenze zwischen Leben und Tod festgelegt. Diese Grenze ist kulturell verschieden und hat sich mit fortschreitender Erkenntnis und dem Fortschritt der Medizin verändert.
Doch dieser Übergang vom Tod einzelner Zellen zum Hirntod ist nicht schon natürlich vorhanden und wird deswegen auch nicht von der Natur in einem bestimmten Moment überschritten. (14) |
Das Absterben der Gehirnzellen ist ein natürlicher Vorgang. Bereits Vladimir Negovsky erkannte in den 1940-er Jahren, dass ein Mensch so lange erfolgreich reanimiert werden kann, so lange sein Gehirn funktioniert.
Das Ausbleiben aller Reflexe wurde allerdings noch im selben Jahr 1968 aufgegeben, weil die 'Harvard-Hirntoten' für die Bedürfnisse der Transplantationsmedizin bereits zu tot waren. (14) |
Es gibt keine Hirntote ohne Rückenmarksreflexe. Das übersah die Ad-Hoc-Kommission.
Und diese, wie es bei Hans Jonas heißt, 'pragmatische Umdefinierung des Todes' soll nichts mit dem damaligen Stand der Transplantationsmedizin zu tun gehabt haben? (15) |
Siehe: Pierre Wertheimer
Ohne diese hypothetische und durch keinen medizinisch-naturwissenschaftliche Methode empirisch beweisbare Todesdefinition im Sinne eines Naturgesetzes wäre die Weiterentwicklung der Transplantationsmedizin nicht möglich gewesen. (15) |
Es gibt kein Naturgesetz, das den Tod definiert. Auch die medizinisch-naturwissenschaftliche Methode liefert uns nur Antworten auf ganz spezielle Fragen, aber keinen Todesdefinition. Diese erfolgt immer durch einen Festlegung durch uns Menschen.
Über die Organspende ... (Sabine Schacht) =
Das Sterben des Organspenders im Operationssaal ist nicht nur ein unbegleitetes, sondern auch ein dem natürlichen Sterbeprozess widersprechendes. (16) |
Siehe: Sterbebegleitung
Das Ärzteteam transferiert in einer chirurgischen Meisterleistung ein Organ zwischen zwei sterbenden Menschen. (16) |
Wird das eine Sterben vollzogen, gleich wie unaufschiebbar es ist, wird das andere Sterben mit großer Mühe verhindert. (16) |
Siehe: Todesverständnis
Die Kodierung der Rollen 'Spender' und 'Empfänger' bestimmt das medizinische Gesamtgefüge im Konzept 'Hirntod'. (16) |
Die beiden Leben von Spender und Empfänger wurden im Vorfeld einer Katgorisierung unterzogen. (16) |
Dem Hirntoten kann medizinisch nicht geholfen werden, dem Organkranken hingegen sehr wohl.
Der Hirntote bräuchte für seine Genesung ein neues Gehirn. Könnte die Medizin ihm dieses einsetzen, so wäre er damit auf dem geistigen Nieveau eines ungeborenen Kindes. Von dem vorigen Menschen wäre nur der Körper da. Siehe: Körper-TX
So kann von einer Reduktion des Menschen auf sein Gehirn gesprochen werden. (16) |
Siehe: Datenbank unseres Lebens
Das intermediäre Leben des einen dient einer Rekonstruktion und Unterstützung des potenziell kurativen Lebendigen des anderen. (16) |
Intermediäres Leben ist das Leben von Organen und Zellen nach dem Tod des Individuums, also auch nach dem Tod des Menschen.
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Organ-'Spende' - der Verzicht ... (Anna Bergmann)
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Der umkämpfte Tod (Walter Schaupp)
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Organ-'Sende' - das andere Sterben (Anna Bergmann)
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Das beschwiegene Paradox ... (Axel W. Bauer)
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Der hirntote Mensch ... (Martina Hiemetzberger)
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Was Organspender wissen sollten! (Hans-Joachim Ritz)
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'Marginale Spender' - 'Marginale Empfänger' (Anna Bergmann)
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Warum keine Organspenden ... (Axel Frei)
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Das 'gerechtfertigte Töten' ... (Anna Bergmann)
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Anhang
Anmerkungen