Sitz der Seele

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Mit Alkmaion von Kroton (um 500 v.C.) begann wohl die wissenschaftliche Hirnforschung. Er war der Erste, der Tiere sezierte, um das Gehirn zu erforschen. Seine dabei gewonnene Erkenntnis ist verblüffend zeitnah: "Das Gehirn ist es, das die Wahrnehmungen des Hörens, Sehens und Riechens gestattet; aus diesen entstehen Gedächtnis und Vorstellung, aus Gedächtnis und Vorstellung aber, wenn sie sich gesetzt haben und zur Ruhe gekommen sind, bildet sich das Wissen."[1]

Seit der Antike wurde der Sitz der Seele mit einem Organ verbunden: Aristoteles (384-322 v.C.) hielt das Herz als den Sitz der Seele, das Gehirn für ein Kühlsystem des Herzens.[2]

Für Galen (Galenos) (129-199) war klar das Gehirn das zentrale Organ. [3]

Die erste Herz-TX soll im Jahre 1905 in Wien an einem Hund erfolgt sein. Doch Tiere sind seelenlose Wesen, so die offizielle Lehre der Kirche. Daher könnte dabei auch keine Seele transplantiert worden sein.

In den 60er Jahren waren amerikanische Chirurgen für Herz-TX am Menschen bereit. Anhand von Tierexperimenten hatten sie reichlich Erfahrungen sammeln können, doch amerikanische Gerichte gaben ihnen hierzu nicht die Erlaubnis. Religiös motiviert hatte man die große Sorge, dass bei der Herz-TX auch die Seele des Menschen transplantiert werden könnte. Dies dürfe jedoch nie geschehen.

Christiaan Barnard (1922-2001) lernte diese Operationstechnik von den amerikanischen Ärzten und wandte sie im Dezember 1967 im Kapstadt an, wo es keine solche gesetzliche Verbote gab. Barnard setzte sich mit dieser ersten Herz-TX an einem Menschen einfach über religiöse Vorstellungen und ethische Richtlinien hinweg und transplantierte, als sich ihm die Gelegenheit bot. - Aus der Narkose erwachte jedoch nicht die 24-jährige Denise Darvall, die bei einem Autounfall tödlich verunglückte, sondern der Obsthändler Louis Washkansky.

Damit hatte Christiaan Barnard nicht nur die erste Herz-TX an einem Menschen durchgeführt, sondern auch bewiesen, dass das Herz nicht der Sitzt der Seele ist.



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise