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In der Reportage "Der Streit um den Hirntod" von Ingo Thöne gibt es diese Aussagen:
Es gibt keine medizinische Tatsache für Hirntod. Hirntod ist etwas, was wir erfunden haben. (00:40) |
Siehe: Chronik/Hirntod und Todesverständnis
Ein Bild kann helfen, den Zustand des Hirntodes zu beschreiben: Ein Mensch im Alltag verfolgt seine Lebensziele. Plötzlich verliert er den Halt, beispielsweise bei einem Unfall. Dann erfolgt der Absturz, das heiß schwere Verletzungen auch des Kopfes. Medizinern gelingt es, den Zustand des Patienten zu stabilisieren. Künstliche Beatmung und intensivmedizinische Betreuung halten ihn wie an einem Seil im Leben. (05:00) |
Danach würden Hirntote noch leben. Dieses Bild ist daher irreführend. Siehe: Todesverständnis
Nach der Entnahme der Organe wird die intensivmedizinische Versorgung des Patienten eingestellt. (07:25) |
Nicht nach der Organentnahme, sondern vor der Organentnahme, sowie das Herz zum Stillstand gebracht wurde, wird die intensivmedizinische Versorgung eingestellt, nicht des Patienten, sondern des Hirntoten.
Nun tritt das ein, was üblicherweise den Tod eines Menschen anzeigt, kein Pulsschlag, kein Atemzug, Leichenstarre. (07:30) |
Dies geschieht vor der Organentnahme, mit dem Stillstand des Herzens.
Ich glaube, dass die Person manche Sachen mitbekommen kann. Man ist erst tot, für mich, wenn der ganze Körper seine Funktion komplett eingestellt hat. (08:25) (Tobias Metzger, Herztransplantierter) |
Siehe: Todesverständnis
Sie haben diese Schuldgefühle und das Warten auf den Spender. Man spricht ja von dem Spenderwetter, wenn im Sommer bei schönem Wetter die Leute anfangen, Motorrad zu fahren, ... (09:10) (Burkhard Brossig, Psychologe) |
Diese Schuldgefühle kommen vor allem durch mangelhafte Aufklärung, insbesondere durch Kritiker.
Es ist mein Herz und es der Persons Herz ist, also quasi unser Herz in diesem Fall. Ich sehe es als eine Art Leihgabe bzw. eine Art Geschenk von der Person, aber es ist wie mit dem Auto. Die Familie hat ein Auto. Also teilt sich die Familie dieses Auto. So teile ich quasi mein Leben mit dem Herzen ... also teilen wir uns quasi eine Person. (10:00) |
Man kann sich nicht ein Herz teilen. Der Spender lebt nicht mehr. Nur der Empfänger lebt mit dem Herz des Spender. Das transplantierte Organ soll als Geschenk verstanden werden.
Das Verschmelzen zu einer neuen Identität, die nur durch Teile eines anderen Menschen erhalten wird. Eine Frau, die beispielsweise die zum Beispiel die Organe eines Mannes bekommt. Das hat häufig gravierende psychische Auswirkungen. (10:55) |
Das kommt nur daher, dass wir unseren Organen bestimmte Eigenschaften zusprechen, insbesondere dem Herzen.
Es gibt Menschen, die aus guten Gründen sich nicht entscheiden. (Matthias Rein) (14:00) |
Es gibt Gründe, sich nicht zu entscheiden, aber dies sind nie gute Gründe.
Wir nehmen war als Kirche, dass in der öffentlichen Debatte sehr auf den großen Erfolg von Organspende hingewiesen wird, dass aber viele Unklarheiten und Schattenseiten auch nicht im Blick sind. (Matthias Rein) (14:40) |
Welche Unklarheiten und welche Schattenseiten gibt es denn?
Es gibt auch Menschen, die ein Organ bekommen und abstoßen, wo es nicht zum Erfolg führt (Matthias Rein) (14:55) |
An der Abstoßung des Organs haben kaum die Transplantierte Schuld. Eine Chemotherapie und andere Therapien führen auch nicht immer zum Erfolg. Deswegen geben wir diese Therapie nicht auf.
Wir sehen, so in der öffentlichen Wahrnehmung, dass die vielen Komplikationen, die es geben kann, und die schwierigen ethischen Entscheidungen zu wenig im Blick sind. (Matthias Rein) (15:05) |
Und warum nimmt die evangelische Kirche diese Themen nicht besser in den Blick?
Die Deutsche Stiftung Organspende (DSO) … (15:30) |
Es heißt: „Deutsche Stiftung Organstransplantation“.
Da wir schon vorher darauf hingewiesen haben, dass wir die Organe freigeben wollten, haben wir das auch getan, ohne zu wissen, was es wirklich heißt. (Gebhard Focke) (15:45) |
Sohn Arnd war 28 Jahre alt, verheiratet, und hat seiner Ehefrau gesagt, dass er zur Organspende bereit ist. Die Entscheidung hat somit ein Volljähriger schon vorweg getroffen.
Das bedeutet für mich totsein. Und in der Schocksituation haben wir aber nicht nachgefragt. Wir wussten nicht, dass es einen Hirntod angeblich geben soll. (Renate Focke) (17:30) |
Die Hinterbliebenen müssen doch den Zustand des Hirntodes gesehen haben. Da hätten sie nachfragen können.
Ich hatte keine Vorstellung, dass er dafür aufgeschnitten werden muss, um seine Organe zu entnehmen. Das alles kam viel später, in den Albträumen, zu spät für meinen Sohn. (Renate Focke) (18:00) |
Ein Blinddarm wird auch nicht herausgebeamt.
Stellen sie sich doch vor, welch makabre Szene: In einem Operationssaal wird der Herzkranke operiert, er wird vorbereitet für die Transplantation und im anderen Operationssaal steht eine genauso starke Ärztemannschaft bereit, um einem Sterbenden, nicht um ihm zu helfen, sondern um ihn möglichst schnell ausschlachten zu können. Ich glaube, das ist so grässlich, dass man sich davon abwenden muss. (Werner Frossmann) (20:50) |
Spricht da Neid aus seinen Worten?
Eine Expertenkommission an der amerikanischen Universität Harvard benannte 1968 das bekannte irreversible Koma um, und gab ihm den Namen ‚Hirntod‘. (21:30) |
In der Schrift von 1968 nannte die Ad-Hoc-Kommission den Hirntod durchgehend „irreversibles Koma“, was bei vielen Leuten zu Verwirrungen führte.
Ein neuartiges Todeskriterium war so geschaffen, dass bald auch in Europa als gültig anerkannt wurde. (21:40) |
In Frankreich wurde bereits 1966 der Hirntod als neues Todeskriterium definiert, in Deutschland im April 1968, in Harvard im August 1968.
Ist die Lebensverlängerung dank Organspende ein Geschenk der Medizin? (26:55) |
Eindeutig: Ja.
Oder wird damit der Mensch zu einem Objekt eines vorbehaltlosen Fortschrittglaubens? (27:00) |
Das wohl kaum.
Der Hirntod ist kein wissenschaftlicher Fakt. (Robert Truog) (27:50) |
Der Hirntod ist mehr ein wissenschaftlicher Fakt, als der Herz-Lungen-Tod.
Er ist eine Übereinkunft. (27:55) |
… so wie jede Todesdefinition.
Es ist wichtig, dass man weiß, wenn man sagt, jemand sei tot. (Robert Truog) (28:00) |
Richtig, aber mit alten Vorstellungen an die Moderne zu gehen, ist unzweckmäßig.
Was einige Menschen meinen, wenn sie von Hirntoten als Toten sprechen, dann, dass diese Menschen für immer im Koma seien und nicht wieder aufwachen werden. Und in diesem Sinn ist das auch richtig. (Robert Truog) (28:20) |
Eine Tote, die weiterlebt. Ist das möglich? Schwangere Frauen, die in diesem Zustand von gesunden Babys entbunden werden, sind kein Einzelfall. (30:15) |
Siehe: schwangere Hirntote
Wenn das Hirntodkonzept nicht den Tod des Menschen beschreibt, also mit der Hirntoddiagnostik der Mensch nicht als tot angesehen werden kann, dann hat das eine ganz dramatische Konsequenz. Dann muss man die Organtransplantation, wie sie derzeit praktiziert wird, einstellen. Dann dürfen keine Organe mehr explantiert werden, die dann nämlich den Tod des Patienten zur Folge hätten. (Andreas Brenner) (30:40) |
Wenn …, dann …. Absolut richtig, so wie: Wenn die Erde eine Scheibe ist, dann müssen wir alle Globen platt machen.
An dieser Stelle kann man schon die Parallele zur modernen Medizin ziehen, zur Transplantationsmedizin. Das heißt, in der Gegenwart haben wir dann die Zuspitzung dieses Gedankens dahingehend, dass der Geist alles ist und der Körper nichts ist, und wir deshalb mit den Teilen des Körpers des einen regenerativ den Körper des anderen weiterbauen können. (Andreas Brenner) (32:05) |
Das Gehirn hat funktionell nicht nur eine geistige Komponente, sondern auch eine körperliche. Siehe: Todesverständnis
Die Voraussetzungen für diese sehr aggressive Hirntoddiagnostik ist, dass sie sich erst mal selber … und apathisch werden, weil sonst könnten sie nicht in einen Patienten, der sich im Koma befindet, der absolut hilflos ist, und der sich nicht wehren kann, dann wären sie nicht in der Lage, ihm die Nasenwand zu durchstechen oder ihm Eiswasser in die Ohren zu spülen, ihn zu kneifen, so wie es die Hirntoddiagnostik vorschreibt. (Anna Bergmann) (33:05) |
Das Spülen der Ohren mit Eiswasser ist in Deutschland nicht in der Richtlinie zur Feststellung des Hirntodes enthalten. – Die bei der HTD eingesetzten Reize beginnen sanft und arbeiten sich schrittweise zu stärkeren Reizen vor. Wenn ein Reiz eine Reaktion auslöst, wird die HTD abgebrochen, denn damit ist der Hirntod (noch) nicht eingetreten. – Die Chirurgen arbeiten noch wesentlich „aggressiver“. Von ihnen erwarten wir es. Warum nicht auch bei den Ärzten, die die HTD durchführen?
Jeder soll sich entscheiden, für oder gegen die Organspende. Doch was, wenn ich mich nicht entscheiden will? Wer entscheidet dann? Der Staat – oder meine Angehörigen? (36:44) |
Auf diese gestellte Frage erfolgt keine Antwort. Ist es Unwissenheit oder Taktik?
Unbhängig von der konkreten Ausgestaltung der Widerspruchsregelung, wie ist es zu bewerten, dass ein Gesetz Medizinern die Macht gibt, ohne deren Einwilligung Organe zu entnehmen? (40:32) |
Wie ist es zu bewerten, dass ein Gesetz dem Jugendamt die Macht gibt, ohne Einwilligung der verstorbenen Eltern sich um deren Kinder zu kümmern?
Dass die Transplantationsmedizin sich dieses – hart gesagt, aber ich denke, das darf es so, muss es so bezeichnen – sich dieser Tricks bedient, spricht nicht gerade für sie, weil es einen Übergriff auf den Menschen darstellt, den sich gerade die Medizin nicht zu schulde lassen kommen sollte. (41:15) |
Die Tricks sind vielmehr auf der Seite der Kritiker.
Ich denke, der Hirntod ist nicht der Tod eines Menschen, denn eine Organtransplantation ist nur möglich, wenn ein Mensch noch lebt, das Organ noch lebendig ist. Daher ist für mich der Hirntod nicht der Tod der Person. (eine japanische Krankenschwester) (42:55) |
Das Herz dieses Menschen schlägt noch. Sein Körper ist noch warm. Allerdings gibt es auch kein Lachen mehr. Dieser Mensch wird ja nicht mehr aufwachen. Ich könnte nicht die Zustimmung dazu geben, jemanden in diesem Zustand aufschneiden zu lassen. Diese Entscheidung wäre mir zu schwer. (eine japanische Krankenschwester) (43:10) |
Siehe: Todesverständnis
Klar habe ich diese Gedanken, diese Ängste oder sonstige Erinnerungen oder Gedanken an den Tod. Da kann ich nur sagen, diese Gedanken kommen mir sehr oft. (Tobias Metzger) (50:50) |
Ohne sein transplantiertes Herz könnte er jetzt nicht mehr denken, weil er schon auf dem Friedhof läge. – Es stellt sich die Frage, was die Filmemacher mit diesem Schluss bewirken wollten. Eine Förderung zur Organspende scheint es jedenfalls nicht zu sein.
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In Frankreich gibt es 3 Möglichkeiten, um einer Organentnahme zu widersprechen: (40:20)
- ein Eintrag in das Widerspruchsregister
- eine schriftliche Notiz
- oder die mündliche Ablehnung gegenüber den Angehörigen.
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=-VKkTzeFHOk
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=PYis3d_ytQA
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=LpxMgIhqAtA
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=C-fsJ7pKmNg
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=74bUMKBmbbg
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=-44z7VqP2vM
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=6qFxhrVZikQ
- ↑ xyzs://www.youtube.com/watch?v=oWrvmDaKhl4
- ↑ xyzs://www.youtube.com/watch?v=XIBcubYdw0g
- ↑ xyzs://www.youtube.com/watch?v=99Qg7TCSYRs
- ↑ xyzs://www.youtube.com/watch?v=uVCyS3aPhXc
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=WGsKsoG-6Go
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=4JD1151hsQw
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=0ghPW-M3GjQ
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=61Rp9YiAKsA
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=5cwZtR1dspc
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=mJXeq4FBVxY
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=YpSDBg84xf4
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=YnLc7MWAIDk
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=zcb8UFZBp-4
- ↑ xyzs://www.youtube.com/watch?v=1Ik7zTEbEoM
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=5PnQhuQXwho
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=Pdzg2ol75tY
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=Z3OaBzS-DkA
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=nuTOFz6AkI4
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=3x_eoFYpTYU
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=QB9t0s5W0e4
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=KLbsK9uzPcw
- ↑ xyz://www.youtube.com/watch?v=e3mjp3-dh14