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Alternativen zur Organspende

Lebendspende

Für Lebendspende kommen nur Niere und Teile einer Leber in Frage.[Anm. 1] Damit kommen Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm als Lebendspende nicht in Frage. - Zudem gibt es für die Lebendspende eine Reihe von Schwierigkeiten:

  • Sie kann den Bedarf der benötigten Organe nicht decken.
  • Sie ist gesetzlich nur im engsten Familienkreis möglich.[Anm. 2]
  • Der Spender kann bleibende gesundheitliche Schäden durch die Organentnahme erlangen.[Anm. 3]

Künstliche Organe

Der aktuelle Stand (2020) für künstliche Organe ist sehr unterschiedlich weit entwickelt. Dieser hängt mit den Aufgaben der Organe zusammen:

  • künstliches Herz
    Künstliche Herzen (VAD und TAH) sind technisch sehr weit gereift, da das Herz eine reine Pumpfunktion besitzt. Das Problem stellt vor allem die Energieversorgung der VAD und TAH dar. Die Energie muss ständig von außen über ein Kabel zugeführt werden. Entlang dieses Kabels kann es zu lebensgefährlichen Infektionen kommen. Dies ist nicht in den Griff zu bekommen.
  • künstliche Lunge
    O2 in das Blut und CO2 aus dem Blut, so lässt sich die Aufgabe der Lunge kurz beschreiben. Dennoch stehen uns heute hierzu nur Geräte für die Intensivstation zur Verfügung. Ein Gerät für den Heimgebrauch ist in den nächsten 10 Jahren nicht in Sicht. Dazu kommt die Infektionsgefahr, ähnlich wie beim künstlichen Herzen.
  • künstliche Leber
    Durch die vielfältigen Aufgaben der Leber ("Chemiefabrik" des Körpers) ist eine gleichwertige technische Lösung in den nächsten Jahrzehnten nicht in Sicht. MARS schafft als Großgerät nur einen Bruchteil der Aufgaben und kann heute kein ein kurzfristiges Überleben bis zur Leber-TX sichern.
  • künstliche Niere
    Die künstliche Niere könnte in den nächsten Jahrzenten marktreife erreicht haben, sodass sie selbst die Dialyse überflüssig macht, zumindest eine Alternative dazu darstellt.
  • künstlicher Dünndarm
    Ein künstlicher Dünndarm könnte über die biologischen 3D-Drucker in den nächsten Jahrzehnten eine echte Option gegenüber einer Dünndarm-TX darstellen.
  • künstliche Pankreas
    Eine künstliche Pankreas ist nicht in Sicht.

Das Problem ist: Die Organpatienten brauchen heute das Organ, nicht in Wochen, Monaten, Jahren oder Jahrzehnte. Ihr Weiterleben zum Zeitpunkt der TX wird oft in Wochen oder Tagen angesehen.

TX ist das Beste, das die Medizin heute den Organpatienten anbieten kann.

Siehe: Künstliche Organe

Organe aus Tieren

Auf den Auckland Inseln bei Neuseeland werden Schweine gezüchtet, "die keine pathogenen Keime in sich tragen und deshalb keine Ansteckungsgefahr für Menschen darstellen", so Bruno Reichart.[1] Das Ziel der Forscher ist, neue transgene Schweinelinien zu entwickeln, bei denen bestimmte Gene in den Zellen blockiert sind und deren Eiweiße von menschlichen Genen stammen, so dass keine Abstoßung der (Schweine-) Organe mehr erfolgt und diese auch besser verträglich sind.

geklonte Organe

Es wird daran geforscht, aus Stammzellen funktionsfähige Organe künstlich herzustellen. Einzelne Körperteile, wie Blutgefäße, werden inzwischen (Frühjahr 2015) mit 3-D-Druckern künstlich hergestellt. Bis zum Erreichen von funktionsfähigen Organen sei es noch ein weiter Weg. Ob in den nächsten 10 Jahren auf diesem Weg 100% funktionierende Organe in benötigter Stückzahl "produziert" werden können, ist fraglich.

Siehe:

Prävention und gesunde Lebensweise

Prävention und gesunde Lebensweise sollten nicht vergessen werden. Sie stehen jedem zur Verfügung und sind preiswert.
Die Mehrzahl der Patienten benötigen trotz gesunder Lebensweise das Organ. Sie wurden unverschuldet krank. Für diesen Anteil ist Prävention und gesunde Lebensweise unwirksam. Daher kann Prävention und gesunde Lebensweise die Zahl der Patienten zwar etwas reduzieren, aber nicht auf Null bringen oder gar nur halbieren.

Fazit

Eine US-Studie, die mit den Daten der United Network for Organ Sharing (UNOS) und des amerikanischen Sterberegisters durchgeführt wurde, untersuchte die Überlebensvorteile von Transplantationspatienten über 25 Jahre. Berücksichtigt wurden von 1987 bis 2012 alle bei UNOS gemeldeten Patienten über 18 Jahre. Es waren 533.329 Transplantierte und 579.506 Patienten ohne TX. Das Ergebnis lautet: Durchschnittlich leben Nierentransplantierte 4,4 Jahre länger, Lebertransplantierte 4,3 Jahre länger, Herztransplantierte 4,9 Jahre länger, Lungentransplantierte 2,6 Jahre länger, Niere- und Pankreastransplantierte sogar 4,6 Jahre länger. - Nach einer Todspende lebten die Transplantierte durchschnittlich noch 9.8 Jahre.[2] - Unerwähnt ist, wie sehr sich durch die TX die Lebensqualität verbessert hat. Dies ist ein wesentlicher Vorteil der TX.

Anhang

Anmerkungen

  1. Transplantierte Lungenlappen sind keine vollwertige Therapie, sondern diente nur zur zeitlichen Überbrückung, bis hoffentlich eine passende Lunge zur Verfügung steht.
  2. Dadurch wird die Möglichkeit weiter eingeschränkt, ein passendes Organ zu erhalten.
  3. Im schlimmsten Fall ist der Transplantierte nach der TX gesund und der Spender an der Dialyse.

Einzelnachweise