Kritiker aus Reihen der katholischen Kirche

Entgegen dieser klaren Position der katholischen Kirche gibt es katholische Gruppen und katholische Personen, die das Hirntodkonzept, d.h. die Gleichsetzung von Hirntod und Tod des Menschen, ablehnen. Dabei argumentieren Sie auf der Phänomenebene, ohne den pathophysiologischen und morphologischen Zustand des Gehirns in den Blick zu nehmen: Da die Hirndurchblutung zum Stillstand gekommen ist, sterben die Gehirnzellen ab. Nach 3-5 Tagen des Hirntodes hat sich das Gehirn aufgelöst. Das Gehirn verarbeitet nicht nur die Signale unserer Sinne, es ist daneben auch die Datenbank unseres Lebens. Daher ist mit der Feststellung des Hirntodes der Mensch tot. Dies bleibt bei der reinen Sicht auf die Phänomenebene unberücksichtigt.

Die Kritiker

Die Kritiker und Gegner des Hirntodkonzepts aus den Reihen der katholischen Kirche sind:

• kath. Medien
  • Domradio
    Es bietet 2 Videos gegen das Hirntodkonzept und das 10-seitige Papier von PAS 2005.
  • Gloria.TV
    Es bietet eine Reihe von Videos gegen das Hirntodkonzept an.
  • Katholisches.Info
    Es tritt gegen das Hirntodkonzept auf.
  • Katholisches Magazin für Kirche und Kultur
    Das Katholische Magazin tritt gegen das Hirntodkonzept auf.
  • Kirche heute
    Kirche heute tritt in Schriften gegen das Hirntodkonzept auf.
  • KathTV
    Dort ist der 60-minütige Vortrag von Dr. Regina Breul zu sehen.
  • Radio Horeb
    Radio Horeb wird von Kritikern als Plattform zur Verbreitung der Halb- und Unwahrheiten benutzt.
  • Tagespost
    Die Tagespost ist die Plattform der Kritiker. Im Juni 2019 konnten von der Tagespost im Internet über 150 Artikel zu Hirntod und Organspende festgestellt werden.
  • Theologisches
    In der theologischen Fachzeitschrift werden Artikel gegen das Hirntodkonzept publiziert.
• kath. Gruppen

• • Aktion Leben
    Dieser christliche Förderverein setzt die Abtreibung eines Kindes mit der Organentnahme gleich.
  • Ärzte für das Leben
    Dieser eingetragene Verein tritt gegen das Hirntodkonzept auf.
  • Ärztevereinigung St. Lukas
    Dieser eingetragene Verein tritt gegen das Hirntodkonzept auf.
  • Christliches Forum
    Das Christliche Forum ist eine Aktionsgemeinschaft katholischer und evangelischer Christen. Auch dort wird gegen das Hirntodkonzept argumentiert.
  • Johannes Paul II. Akademie
    Im Oktober 2017 wurde diese Akademie von kath. Laien als "neue Akademie für das Leben" gegründet. Sie tritt gegen das Hirntodkonzept auf.
• kath. Einzelpersonen
  • Manfred Balkenohl
    Der katholische Theologe schreibt gegen das Hirntodkonzept.
  • Regina Breul
    Neben ihrem Buch "Hirntod - Organspende und die Kirche schweigt dazu" tritt Regina Breul in Vorträgen und Diskussionen irreführend gegen das Hirntodkonzept auf.
  • Mathias von Gersdorff
    Der katholische Publizist schreibt gegen das Hirntodkonzept.
  • Walter Ramm
    Neben verschiedenen Schriften tritt Walter Ramm auch in Rundfunkbeiträgen irreführend gegen das Hirntodkonzept auf.
  • Josef M. Seifert
    Allein die Schrift "Den Hirntod gibt es nicht" (2019) macht seine Haltung zum Hirntodkonzept klar.
  • Joseph Schumacher
    Der katholische Theologe schreibt gegen das Hirntodkonzept.
  • Robert Spaemann
    Der katholische Philosoph unterzeichnete mit die Schrift "’Hirntod’ ist nicht Tod!" (2005).
  • Wolfgang Waldstein
    Der katholische Jurist geht in seinen Äußerungen sogar so weit, dass Hirntote "bei richtiger Behandlung völlig geheilt" worden seien.
  • Rainer Beckmann
    In zahlreichen Schriften lehnt er das Hirntodkonzept ab. Er dürfte auch der Verfasser der Anordnung des AG Würzburg (25 XVII 208/18) vom 13.02.2018 betreffs einer schwangeren Hirntoten sein, in der es heißt:

Das Gericht sieht in der Betroffenen keine Leiche. Die traditionellen „sicheren Todeszeichen“ - Leichenflecken, Leichenstarre, Verwesung - liegen nach Auskunft des Arztes Dr. … von der Klinik für Anästhesiologie der Uniklinik Würzburg nicht vor. Dagegen sind zahlreiche Lebenszeichen gegeben: das Herz schlägt (ohne Impulsgebung durch das Gehirn), das Blut zirkuliert in den Adern und erreicht fast alle Körperteile, die Sauerstoffanreicherung des Bluts in den Lungenbläschen funktioniert, das vegetative Nervensystem ist intakt, Nahrung wird im Verdauungstrakt verwertet und die Nährstoffe werden aufgenommen, das Blut wird gereinigt, die Ausscheidung von Abfallstoffen über den Darm sei intakt, ebenfalls das Immunsystem, das Knochenmark produziere laufend neue Blutkörperchen, spinale Reflexe seien vorhanden, Haare und Nägel wachsen, bei oberflächlicher Verletzung würde die Betroffene zunächst bluten und anschließend die Wunde heilen.Trotz des Ausfalls der Gehirnfunktion ist der Körper der Betroffenen als Ganzes lebendig - abzüglich des Gehirns. Viele Lebensvorgänge sind von der Funktionsfähigkeit des Gehirns offenbar unabhängig.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Unter dem angegebenen Namen können die Aussagen detailliert nachgelesen werden.

Katholiken verbreiten Halb- und Unwahrheiten zu Hirntod und Organspende und die katholische Kirche lässt sie agieren.

Aussagen der katholischen Kirche

Die katholische Kirche hat eine klare und unmissverständliche Position gegenüber dem Hirntodkonzept:

• In der gemeinsamen Erklärung der DBK und des Rates der EKD "Organtransplantationen" (1990) heißt es auf Seite 10f: "Hirntod bedeutet also etwas entscheidend anderes als nur eine bleibende Bewußtlosigkeit, die allein noch nicht den Tod des Menschen ausmacht."
• Die Arbeitshilfe der DBK "Hirntod und Organspende" (2015) sagt auf Seite 6 aus: "Nach jetzigem Stand der Wissenschaft stellt das Hirntod-Kriterium im Sinne des Ganzhirntodes – sofern es in der Praxis ordnungsgemäß angewandt wird – das beste und sicherste Kriterium für die Feststellung des Todes eines Menschen dar, so dass potentielle Organspender zu Recht davon ausgehen können, dass sie zum Zeitpunkt der Organentnahme wirklich tot und nicht nur sterbend sind."
• Die Beschlüsse der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften (PAS) der Tagungen von 1985, 1989, 2006 und 2012 sind kaum bekannt. Im deutschen Sprachraum ist hingegen das Vortreffen des Jahres 2005 mit dem Papier von Kritikern anzutreffen. Die PAS schreibt aber über dieses Treffen: "Dieses vorbereitende Treffen trug dazu bei, die Konturen der Debatte zu klären".

Doch unter den Katholiken sind vor allem die Halb- und Unwahrheiten bekannt.

Katholische Kirche in der Verantwortung

Da diese Halb- und Unwahrheiten von katholischen Medien, katholischen Gruppen und katholischen Einzelpersonen stammen, steht die katholische Kirche in besonderer Verantwortung, ihre Position breit bekannt zu machen. Dazu sollte sie einen Flyer zum Hirntod und einen zur Organspende mit ihren Positionen herauszubringen. Für den Flyer zum Hirntod ist es sinnvoll, ähnlich wie die Extra Series 31 der PAS den gängigsten Argumenten der Kritiker zu widersprechen.

Wenn die DBK nicht ihrer Verantwortung nachkommt und den Halb- und Unwahrheiten der katholischen Kritikern wirksam entgegen tritt, kommt sie den Worten von Papst Benedikt XVI. in seiner Rede am 07.11.2008 an die Teilnehmer des internationalen Kongresses zum Thema "Ein Geschenk für das Leben. Überlegungen zur Organspende". nicht nach:

Es wird daher notwendig sein, Vorurteile und Mißverständnisse zu beseitigen, Mißtrauen und Ängste zu zerstreuen, um sie durch Gewißheiten und Garantien zu ersetzen, um so in allen ein immer weiter verbreitetes Bewußtsein des großen Geschenks des Lebens zu ermöglichen.

Darüber hinaus werden Strömungen verschiedener Glaubensrichtungen, die sich nicht zur postmortalen Organspende bekennen, nicht mangels Information am Sterbebett des Verwandten verunsichert.

Meldungen

Hierzu Meldungen im Internet:

• Niere-NRW Katholische Kirche in der Verantwortung
• CIG Ein Akt der Nächstenliebe